Wenn das exzellente Dance-Pop-Debüt aus dem letzten Jahr die Startrampe von MADONNA war, dann steht LIKE A VIRGIN für die Raketentriebwerke, die sie nun endgültig zu einem Popstar emporsteigen lassen.
Ihre zweite Platte „Like a Virgin“ trägt dazu bei, ihre Legende durch eine Parade von Hit-Singles und die fast ständige Rotation ihrer Werbevideos auf MTV endgültig zu etablieren. Nile Rodgers produzierte „Like a Virgin“ und spielt auch Gitarre auf einem Großteil der neuen Songs. Ebenfalls mit dabei ist Ex-Chic-Partner Bernard Edwards am Bass und Tony Thompson am Schlagzeug. Rodgers liefert weise die Art von Muskeln, die Madonna’s freche Texte verlangen. Ihre leichte Stimme wippt über den schweren Rhythmus und die Synth-Tracks wie ein Kind auf einem Jahrmarktsfahrgeschäft. Auf dem erfolgreichen Titelsong quietscht Madonna über die Basslinie von „I Can’t Help Myself“ von Four Tops. Sie hat nicht die Kraft oder Reichweite von, sagen wir, Cyndi Lauper, aber sie weiß, was auf der Tanzfläche funktioniert.
Dennoch dürfen die besten Songs auf der Platte nicht außer Acht gelassen werden, die Momente, in denen sich ihre großartigen Konzepte mit der Musik verbinden, die über die bloße Klassifizierung von Dance-Pop hinausgehen. Dies sind natürlich „Material Girl“ und „Like a Virgin“, die beiden Songs, die den Rest der Platte in den Schatten stellen, nicht nur, weil sie thematisch und klanglich perfekt aufeinander abgestimmt sind, sondern weil der Rest des Albums in puncto Qualität stark schwankt. “I was beat, incomplete, I’d been had, I was sad and blue. But you made me feel, yes you made me feel, shiny and new. Like a Virgin, touched for the very first time“, schnurrt Madonna hinter einem Schleier aus Spitze und Chor. Fast alles an diesem Song ist berühmt, von seiner Geschichte bis zu seinem Video (das das skandalöse Cover-Artwork inspirierte) und darüber hinaus.
Die anderen beiden Singles, „Angel“ und „Dress You Up“, sind exzellenter Standard-Dance-Pop, und es gibt andere Momente, die gut funktionieren („Over and Over“, „Stay“, die ernsthafte Coverversion von Rose Royces „ Love Don’t Live Here“), aber insgesamt ergibt es weniger als die Summe seiner Teile – teilweise, weil die Singles so gut sind, aber auch, weil sie auf dem ersten Album mit Stil und einer gewissen Lebensfreude verblüffte. Trotzdem ist dies wahrscheinlich die beste Pop-Platte 1984 – wenn nicht gar schon jetzt des gesamten Jahrzehnts.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
