Kargheit kann oft ein leises Frösteln verursachen, aber EMMA RUTH RUNDLE’s Album ist kochend heiß und erstickend zugleich – ein Gefühl, als ob Luft aus einem Raum gesaugt wird.
Das ist ein passendes Bild, zu dem man immer wieder blicken muss, denn „Engine of Hell“ ist auch ein gehaltvolles Album, das unbeirrt in die Vergangenheit zurückblickt, obwohl Emma Ruth Rundle’s Musik diesmal von den klanglichen Indikatoren der Schwere befreit ist und nur akustische Instrumente verwendet; jeder Track ist eine simple Kombination aus ihrer Stimme und entweder einer Akustikgitarre oder einem Klavier. Trotz seines Minimalismus ist dies eines ihrer bisher härtesten Werke. Die Texte sind von dunkler Bedeutung und düsterer Emotion geprägt, und das Fehlen von Begleitinstrumenten macht ihre Wirkung umso ergreifender.
Das eröffnende Stück „Return“ gibt den Ton mit einer erschütternden Meditation über existenzielle Ängste an. Rundle wechselt zur Gitarre für das dominierende „Bloom of Oblivion“, das Themen wie Sucht und Selbstwertgefühl anspricht. „Down at the methadone clinic we waited/Hoping to take home your cure/The curdling cowards, the crackle of china/You say that it’s making you pure.“ An anderer Stelle versucht das sanft gepflückte und tiefsitzende „Razor’s Edge“ die Zwietracht zwischen Schicksal und freiem Willen zu verschmelzen. Sehr atmosphärisch und bemerkenswert melodisch ist auch „The Company“ und erinnert an einige der mehr songorientierten Tracks von Liz Harris.
Ohne Effekte geht Rundle’s Stimme nahtlos von laut zu leise über, selbstbewusst zu schüchtern, klar zu gedämpft. Auf „Dancing Man“ rufen Rundle’s hauchdünne Klavierakkorde und Ihre zitternde Stimme einen begräbniserregenden Klang hervor. „Now I’m free…“ sind die letzten Worte, die sie ausatmet, bevor das Album zu Ende geht und uns für einige Sekunden etwas atemlos lässt, bis wir in unsere Körper zurückkehren. „Engine Of Hell“ ist ein weiteres beeindruckendes Kunstwerk der sich ständig verändernden Emma Ruth Rundle.
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