LILLIE WEST hat nach dem letzten Album ihren Sound zu ihrem natürlichen Exzess getrieben und auf I WANT THE DOOR TO OPEN eine völlig neue Welt der Verletzlichkeit gefunden.
Lillie West verwendet auf Ihrem neuen Album „I Want The Door To Open“ bestimmte Objekte, um darzustellen, wie die Kräfte um uns herum unser Selbstbild verzerren oder verbessern. Auf „Lava“ murmelt West durch Synth Pop und einem Saxophon, wie anders Licht in einem Spiegel aussieht als im Wasser, und die Metapher erstreckt sich auf ihr sterbliches Wesen. Wenn sie in letzterem steht, sieht ihr Arm vielleicht getrennt von ihrem Körper aus, aber selbst wenn sie sich im Spiegel richtig sehen kann, ist das wirklich sie? Die Person, die sie heute dort sieht und gestern dort sah, ist nicht ganz dieselbe.
Einen Track später singt sie über “wanting to be the color of the pool,” in dem das Verlieben in sich selbst belohnt und nicht verpönt werden soll. Und wieder gibt es inmitten der strahlenden, trüben Schwingungen des Albumhighlights „Diver“ einen “pool outside of a window,” ein “face distorted in the window,” ein “screen where I can call you.” Einer weiterer Höhepunkt des Albums kommt spät in die Tracklist in Form eines ruhigen und reinigenden Duetts mit niemand geringerem als Death Cab for Cutie’s Ben Gibbard. Sein reicher, runder Stimmton steht in scharfem Kontrast zu West’s zerbrechlichem, flüsterndem Ton, während sie sich an fehlerhafte vergangene Begegnungen erinnern.
Jeder Track fühlt sich universell an, egal ob er um Nnamdi und Meg Duffy herum aufgebaut ist oder von Ben Gibbard und Kara Jackson gesungen wird, West verhält sich ähnlich wie Justin Vernon, der als Bon Iver ebenso ein Händchen für Melodien hat, und dirigiert sich selbst und ihre Umgebung, um etwas Größeres als sie selbst zu schaffen. Wenn „I Want The Door To Open“ etwas kryptisch erscheint, ist das beabsichtigt und oft ist die Verschleierung Teil des Charmes. Gelegentlich gibt es jedoch zu viele Barrieren zwischen West und dem, was sie sagen möchte. So bietet „Straight & Narrow“ beispielsweise eine Perspektive, die zu weit von sich selbst entfernt ist, um sich inmitten ihrer Introspektion wirkungsvoll zu entfalten.
Während „I Want the Door to Open“ wahrscheinlich sowohl einige Fans von Lala Lala’s roherem frühen Songs entfremden als auch die Aufmerksamkeit neuerer auf sich ziehen wird, setzt sich West damit gegensätzliche Ziele, aber beide bleiben kompromisslose Visionen Ihrer selbst, einer Songwriterin, die über all dem ihren Erfindungsreichtum bewiesen hat.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks als JPC/Amazon-Partner eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
