Wild Pink – Yolk in the Fur

Indie PopSynth Pop, VÖ: Juli 2018

Ende 2017 wurde Wild Pink’s selbst betiteltes Debüt als eines der übersehenen Juwelen des Jahres gefeiert. John Ross sang formvollendete Sätze und brachte Melodien mit, die sich als wiederholende Phrasen in unserem Kurzzeitgedächtnis versteckten. Ihm zuzuhören, fühlte sich an, als ob jemand belauscht würde, der etwas vor sich hin murmelte, das er vor einer Stunde hätte sagen sollen. „Yolk In The Fur“ ist nun der Nachfolger und auch hier kreiert Songwriter und Sänger John Ross Landschaften mit organischen Baldachinen und kleinen, vom Wind zerzausten, Wolken an einem ansonst strahlenden blauen Himmel. Musikalisch hören wir meist filigrane Gitarrenlinien und Konturen kontrastierender Dynamik.

Diese Erforschung der musikalischen Umgebung und des natürlichen Reichtums ist ein Beweis für das Wachstum und der Kunstfertigkeit der Band. Das eröffnende Stück „Burger Hill“ umhüllt den Hörer sofort mit einem aufsteigenden und luftigen Synth-Pad, während eine Gitarre mit Überzeugung über die Einflüsse von Tom Petty und The War On Drugs erklingt. „Lake Erie“ zeigt Ross‘ Stimme, die sich an seinen Melodien hält und Phrasen ausdehnt, während die Band die Klangfarben und wechselnden Gitarrenklängen mit bewegender Dynamik unterstreicht.

„There Is A Ledger“ summt zu synth-artigen Klängen und zeigt zugleich eine neue Richtung der Band. „Love Is Better“ transzendiert diese Mischung aus Bewegung zwischen den Synths und der typischen Instrumentierung von Wild Pink’s früheren Arbeiten auf dem Debütalbum. Insgesamt ist „Yolk In The Fur“ eine Erfahrung, die mühelos fließt und eine glitzernde, gitarrengetriebene Atmosphäre mit romantisch aufgeladenen Texten verbindet. Es ist kein Album für große Refrains oder Hooks; Es ist mehr ein Ziel, um auszuatmen und zu versinken, ein Album das sowohl Gesten als auch einsame Nächte vereint, die alle von einer Atmosphäre eingefangen werden, die absorbiert, erzwingt und inspiriert.

8.5