White Denim – Corsicana Lemonade

Indie RockRock, VÖ: Oktober 2013

„It has taken five records to make one that sounds the way we do onstage,“ so erklärt Frontmann James Petralli das neue Studioalbum von White Denim. Zehn neue Songs sind dabei in Chicago mit Jeff Tweedy entstanden und wurden dann in Austin, Texas von der Band gemischt. Und ohne lange Zeit zu verschwenden, zwirbeln uns White Denim direkt im eröffnenden Stück ‚ At Night In Dreams ‚ Ihre Riffs um den Hals und jagen wohl dabei irgendeinem persönlichen Geschwindigkeitsrekord hinterher. Unglaublich mit welcher Komplexität die abgewetzten Saiten in grenzenloser Prahlerei Ihren dennoch so unverblümten und leicht zugänglichen Charme versprühen. Zum ersten Mal wurden die Songs in einem kompletten Live Set Up aufgenommen, um so einen ganz eigenen, rohen Sound zu kreieren. „Before, we had kind of leaned on the ability to give the impression of a full live band on our recordings. That Protools Rock is way more common than people know.“, so Petralli. „On Corsicana Lemonade, it was actually the band playing together and doing takes as a whole. Whatever sounded best was what we stuck with.“

White Denim beglücken den Hörer im weiteren Verlauf mit einigen Momenten aus dem klassichen Rock-Bereich, man denke dabei an Thin Lizzy und Steppenwolf, verweben darin so manch bluesigen Faden und erinnern an die White Stripes – wobei man hier deutlich schreiben muss, dass White Denim diese genrerischen Ausprägen wesentlich tiefer ergründen und gelegentlich ein paar echt zärtliche Augenblicke heraufbeschwören. ‚ New Blue Feeling ‚ beispielsweise mit der Textzeile: „“A new blue feeling washes over me/ and now the doctors agree/ we’ve hit a wall”. Man reiche mir bitteschön ein Taschentuch. ‚ Limited By Stature ‚ ist Prog-Rock vom Feinsten und wenn sich dann dazu die pompösen Arrangements einschalten ist es endgültig um so manch banale Bewegungen auf der Tanzfläche geschehen. Große Songs erfodern eben große Gesten. Eine perfide Mischung präsentieren uns die Herrschaften nochmals gegen Ende in Ihrem selbstbewussten Stück ‚ Pretty Green ‚, welches mit Anleihen zu den Black Keys und den fast schon verherrenden Riffs am Schluss – ein ziemliches Feuerwerk abbrennen lässt.

Und wer die gebündelte Stimmgewalt von Sänger James Petralli einmal in voller Gänze erleben möchte, dem darf man bedenkenlos Cheer Up / Blues Ending ‚ empfehlen. Grandios. Die Band aus Texas hat auf Ihrem neuen Album alles richtig gemacht und verweisen gerne selbst auf die Entwicklung innerhalb der Gruppe wenn es so treffend heißt: „We’re moving up, moving out.“ White Denim kennen eben nur diese eine Richtung.

7.0