Wavves – Wavves

Rock, VÖ: März 2009

Shitgaze. Ein Begriff den viele nicht kennen werden, aber bisweilen seinen Namen durch seine Mischung aus Lo-Fi, Garage-Punk und Noiserock definiert. Hinzu wird nun noch die große Leidenschaft von Sänger und Gitarrist Nathan Williams gefügt. Nämlich den Surfer-Rock. Nicht zu vergessen sei an dieser Stelle Drummer Ryan Ulsh. Doch damit ist das neue Projekt mit dem Namen „Wavves“ schon fertig erzählt und präsentiert sich auf dem Label Fat Possum Records mit siebzehn neuen Tracks. Die erste Platte nannte sich ‚ Wavves ‚ und wurde ursprünglich im letzten Jahr als Kassette verkauft. Erst später folgte eine Neuauflage im LP und CD Format. Und nein, für alle die sich jetzt Ihren Teil mit dem Buchstaben „v“ denken. Der Prozentsatz, das die Wavves Ihre Konzeption und die daraus resultierende Reihenfolge noch auf weitere Platten drucken, ist nach den derzeitigen Umständen mehr als gesunken. Denn bei den Wavves spielt auf der Bühne nicht nur der Surf’n’Rock eine tragende Rolle, sondern auch ganz erheblich die Drogen. Speziell bei Nathan Williams.

Ein Coctail aus Ecstasy und Valium schaffte Ende Mai diesen Jahres den Eklat auf dem Primavera Sound Festival in Barcelona. Sie standen als letztes auf der Bühne, Nathan stritt sich beim Soundcheck bereits mit Ryan, die Stimmung war untereinander mehr als schlecht, 20 Minuten später und ungeduldigen Rufe aus dem Publikum später, begannen die Wavves dann endlich zu spielen. Zumindest konnten Ansätze daraus erkannt werden. Die Harmonie passte nur selten, Nathan fing an das Publikum zu beleidigen und es flogen Gegenstände auf die Bühne. Ryan rannte nach einiger Zeit von der Bühne und warf das Drumkit nach Williams. Die Stagecrew begann die Instrumente abzubauen und das Licht ging an. Nathan wollte weiter singen, doch das Mikro war bereits ausgeschaltet. Unter lauten Buhrufen verließ schließlich auch er die Bühne. Hinterher entschuldigte er sich mit den Worten: „Don’t know why I chose the biggest platform I could imagine to lose my shit, but that’s life. You live and you lear.“

Als Hype gefeiert, von pitchforkmedia mit dem Titel „best new music“ ausgezeichnet und schlussendlich als die Buhmänner des Abends von der Bühne gepfiffen. So kann es gehen, wenn mit der Karriere nicht pfleglich umgangen wird. Nun hat laut der offiziellen MySpace Seite Drummer Ryan die Band verlassen. Die Tournee durch Europa wurde abgesagt und auch sonst sieht es eher schlecht aus mit einer Fortsetzung um die Wavves. Die so schnell kamen, wie sie nun wieder verschwunden sind. Zumindest fürs Erste und da wäre ja auch noch zu allem Überfluss die Platte. Die könnte man bei der ganzen Aufregung eben glatt mal vergessen. Aber zu der gibt es im Grunde auch gar nicht viel zu sagen. Es ist eben Surfer Rock, mit viel Krach, viel unverständlichen und übersteuerten Feedback Gitarren, einem scheppernden Schlagzeug, einfachen Texten und noch mehr „Uuhuu´s“ aus dem Hintergrund, die den Anspruch von Williams nur mit viel gutem Willen erkennen lassen. ‚ Wavvves ‚ ist ein Album für all jene, die einfach Ihre tägliche und unkomplizierte Dosis „schöne Zeit“ brauchen und auf Dinge wie Melodien, Arragements und Rhythmus Gefühl keinen besonderen Wert legen.

8.6