Valerie June – The Order of Time

AmericanaSoul, VÖ: März 2017
Verzierter und reichhaltiger produziert als alle ihre früheren Aufnahmen, etabliert THE ORDER OF TIME VALERIE JUNE voll und ganz als echte Autorin, die als kuriose Erweckungskünstlerin seit langem alle Grenzen überschritten hat.

In ihrem Nachfolger des großartigen „Pushin’ Against A Stone“ aus dem Jahr 2013 erweitert Valerie June ihre einzigartige Mischung aus Blues, Soul und Americana, um einen unverwechselbaren Hybrid zu schaffen, in dem Vergangenheit und Zukunft mit sanfter Kraft verschmelzen. Das eröffnende Blues-Spiritual „Long Lonely Road“ zum Beispiel hat die Art einer Pilgerfahrt, die hartnäckig dem Beat folgt, umgeben von Flecken und Tupfern der E-Gitarren. An anderer Stelle verleiht ihr ländlicher Twang Country-Soul-Nummern wie „Love You Once Made“ und dem hymnischen Abschluss „Got Soul“ einen einzigartigen Charme, vergleichbar mit dem kaledonischen Flair von Van Morrison und Paolo Nutini. Der Titel definiert die treibende Kraft des Albums als Zeit und die Freuden, Herzschmerz und denen man im Leben ganz natürlich begegnet. 

Die Texte erkunden diese Elemente, und June’s einzigartiger Gesang ist so stark wie auf ihrem Debüt, aber der rhythmische Hintergrund und die Integration einer starken Reihe von Orgeldarbietungen schaffen eine Klangqualität für die Zeit, die das Thema des Albums verkörpert. Wie auf „Pushin’ Against a Stone“ drückt sich June auf ähnliche Weise selbstbewusst aus und bringt ihre Familie als Background-Performer mit, um das Thema des Albums und die Bereiche im eigenen Leben, die von der Zeit beeinflusst werden, perfekt zu veranschaulichen. Ihr Vater Emerson Hockett und ihre Brüder Patrick und Jason Hockett liefern den Gesang auf dem Album, während die Songs an Präsenz und Lautstärke zunehmen, um die Ebbe und Flut der Schnittpunkte des Lebens mit der Zeit zu beleuchten. 

June scheint sich als Songwriterin ernst zu nehmen, und das zu Recht; Ihre Stimme als Songwriterin ist so sicher und deutlich wie ihr stark akzentuierter Sopran oder die kunstvolle Dreadlock-Frisur. Auf einem Track wie „Love You Once Made“ ist sie gleichzeitig traurig und anklagend, fühlt den Schmerz einer verlorenen Liebe und gibt ihr kompromisslos die Schuld. Und dann lässt sie einen bluesigen, hüftzuckenden Rocker wie „Shakedown“ folgen, was die Art von Song ist, der, wenn er von Leuten wie Jack White oder den Black Keys aufgenommen würde, so beliebt wäre, dass er unausweichlich in unsere Gehörgänge klopfen würde. „The Order of Time“ ist ein Werk aus Erfahrung, ironischer Beobachtung und mystischer Selbsterschaffung. 

Valerie June ist kein naives oder falsch gemachtes Mädchen; Ihre Persönlichkeit als Schöpferin ist sowohl faszinierend als auch mit den Gepflogenheiten der Welt vertraut. Die Zeit ist schlüssig, und June dokumentiert, wie sie ihren Einfluss auf „The Order of Time“ gründlich spürt, indem sie ihre Musikalität und Gesangsdarbietung einsetzt, um Liebe, Verlust, Herzschmerz, Musik und Zeit zu erforschen.

8.1