Auch wenn KEEP ON SMILING aufgrund mangelnder Bewegung keinen erneuten Platinstatus erreichen wird, so bleiben TWO DOOR CINEMA CLUB ihrer Fähigkeit treu, optimistische und fruchtbare Indie-Songs zu produzieren.
Auf ihrem Debüt „Tourist History“ aus dem Jahr 2010 verkörperte das nordirische Trio eine Übergangszeit des Indie-Rock und verpackte den jugendlichen Zopf von Vampire Weekend und den Arctic Monkeys mit den eng gewickelten Post-Punk-Gitarren, die in den 00er Jahren so viel britischen Indie durchzogen. Im Laufe der folgenden Alben hat sich ihr Sound jedoch parallel zum Geschmack der Alternative-Rock-Radioprogrammierer entwickelt. Sie haben die zerknitterten Kanten ihres Debüts zugunsten von poliertem Dance-Rock weggebügelt, indem sie in die Fußstapfen von Acts wie Glass Animals traten, indem sie sich an Synthesizer bedienten und den Pop-Einflüssen der 80er einen raffinierten, zeitgenössischen Dreh verliehen. Two Door Cinema Club haben sich nie gescheut mit der Zeit zu gehen.
Aufgenommen mit der Unterstützung des Killers/Bloc Party-Produzenten Jacknife Lee, einem Studioprofi, der so gut mit der Wellenlänge des alternativen Radios synchronisiert ist wie jeder andere, schwelgt das fünfte Album der Band, „Keep On Smiling“, in den Klängen des Augenblicks, auch wenn es vordergründig den New-Wave-Funk der Talking Heads und INXS aufruft. Es ist ein Album, dass so effizient und unpersönlich wie ein Starbucks-Laden ist. Trotzdem ist das Ergebnis angenehm überraschend: ansteckende und farbenfrohe Melodien, die eine elektronischere Klangentwicklung offenbaren, aber dennoch eine gewisse Unmittelbarkeit auf der Tanzfläche bewahren. Durch „Keep On Smiling“ zieht sich ein unverwechselbarer und lustiger Elektro-Funk-Vibe durch.
„Blue Light“ ist eine knallharte Funk-Rock-Nummer, die den Schwung trägt, während die hüftpochenden „Everybody’s Cool“ und „Little Piggy“ den Beat zu einem großartigen Groove-Effekt verlangsamen. In einer Pressemitteilung als “a nod to the raw emotion of Two Door Cinema Club’s early work” beschrieben, ist „Wonderful Life“ klassisches TDCC: unbeschwert, unmittelbar und mit positiver Einstellung im Herzen. Obwohl das Album insgesamt Experimente für die Band zeigt (sie bewegen sich leicht von ihren Indie-Wurzeln weg), gibt es wenig Raum für Bewegung oder Bandbreite innerhalb der Tracks selbst. Dieser Electro-Funk-Nu-Disco-Ansatz mag glänzend und bandneu sein – aber die Band zeigt keine Anzeichen von Experimenten in dieser neuen Ära. Obwohl beeindruckend und vage explorativ, bleibt das Album etwas hinter den eigenen Ansprüchen einer Band zurück, die darauf abzielt, sich selbst immer wieder neu zu erfinden.