The Subways – All Or Nothing

Indie Rock, VÖ: Juni 2008

Diesmal wollen es die Subways also wirklich wissen. Schenkten Ihnen damals die Kritiker nur ein müdes lächeln und den Satz, dass es in die richtige Richtung läuft aber das ganze noch zu unentschlossen und zu unausgereift wirke. Ebenso war die Ansicht wenn man diese kleinen Schönheitsfehler wegwischen würde könnte die zweite Platte eine ganz große werden. Die Subways betitelten deshalb auch gleich das ganze Album danach. ‚ All or Nothing ‚ lautet diesmal die Devise. Hört man sich den ersten Song ‚ Girls & Boys ‚ an, den es übrigens als freien Download auf der Homepage gab, wird man von diesem Motto noch nicht so überzeugt werden. Es geht zwar ordentlich nach vorne, die obligatorischen Schreieinlagen sind auch wieder am Start. Doch wird man das Gefühl nicht los das die Subways hier noch mit angezogener Handbremse aufs Gas drücken. Mit ‚ Kalifornia ‚ wirds schon rockiger, eingängige Melodien wechseln sich im harmonischen Einklang mit den harten Gitarrenriffs ab und erzeugen eine durchweg ansprechende und überzeugende Entwicklung der Subways.

Das ganze ist ein wenig anspruchsvoller in der Songstruktur geworden und klingt dennoch wie aus einem Holz ohne Ecken und Kanten geschnitzt. Der positive Eindruck der Platte geht auch beim nächsten Song ‚ Alright ‚ nicht verloren. Mit fast schon beruhigenden Aah-haa´s im Refrain wurde hier ein sehr eingängiger Popsong geschaffen der nichts vermissen lässt. ‚ Shake! Shake! ‚ dagegen fällt dagegen leider wieder in den Rhythmus des Erstlingswerk zurück. Zu unentschlossen wirkt das Ganze, zu flach und oberflächlich der ganze Song. Gesanglich passt es hin und wieder auch nicht mehr so ganz zwischen Frontmann Lunn und Bandkollegin Charlotte Cooper. Ihr stimmliches Organ fehlt es meist an der nötigen Präsenz die es noch auf ‚ Young for Eternity ‚ hatte. Zu weich, zu soft und gelegentlich schrammt man hier sehr knapp an der Schmalz- Grenze des erträglichen vorbei. Danach wird es mit ‚ Move to Newlyn ‚ und ‚ All or Nothing ‚ recht sommerlich. Besonders zweitere hat einen Klatschfaktor dem wohl keiner widerstehen kann. Die Subways suchten hier offensichtlich die Flucht in die musikalische Abwechslung.

Leider nicht immer auf Höhe der Qualität, wie man es von Ihnen gewohnt sein könnte. Mit einer nicht unherblichen Dichte an kleinen Ausfällen, die zwar rocken, aber bei der einen Seite des Gehörs rein und bei der anderen schnellstmöglich wieder rauswollen. ‚ I Won´t Let You Down ‚ ist einer davon. Zum Glück bilden solche Desaster nur die seltenen Ausnahmen, denn mit ‚ Turnaround ‚ packen die Subways den Punkrock aus. Gegen Ende hin lassen die drei Engländer es nur nochmal mit ‚ Always Tomorrow ‚ so richtig krachen. ‚ Lost Boy ‚ lässt den Hörer, mit dem sehr ruhigen Abschluss, nochmal deutlich spüren das die Subways durchaus in der Lage waren sich musikalisch weiter zu entwickeln. Leider unterscheiden Sie sich nun nicht mehr sonderlich vom Rest der Bands die in letzter Zeit auftauchten und schlussendlich wieder in der Versenkung verschwanden. Bleibt nur zu offen, dass die Subways mit Album Nummer drei diesmal Ihren Weg finden werden.

6.2