The Like – Are You Thinking What I’m Thinking?

Alternative RockRock, VÖ: September 2005

Damit nicht die Gedanken griffbereiter Vorurteile in den Vordergrund rücken und das Denken übernehmen, sei an dieser Stelle gesagt: The Like haben als Mädchenband mit Ihren gleichaltrigen Kolleginnen nichts zu tun und nur sehr wenig mit Ihren berühmten Vätern. Man wäre, würde man letzteres ausschließen, schrecklich naiv und fast schon ein bisschen zurückgeblieben. Denn die Arbeit von Mitchell Froom, Pete Thomas und Tony Berg schimmern natürlich ein wenig durch die zarten und fröhlichen Melodien von The Like, wenngleich der Musik die gewisse Eigenständigkeit definitiv nicht abgesprochen werden kann. Im Alter von 15, 15 und 16 Jahren fanden sich Elizabeth „Z“ Berg (vocals/guitar), Charlotte Froom (bass/vocals) und Tennessee Thomas (drums) in Los Angeles zusammen, gründeten 2001 Ihre Band, veröffentlichten drei Extended Plays und schieben nun also endlich Ihr Debütalbum mit Namen ‚ Are You Thinking What I’m Thinking? ‚ auf Geffen Records hinterher.

Der Opener ‚ June Gloom ‚ spielt mit einer wunderschönen, liebenswerten Finsternis und könnte den Melodien der Throwing Muses entnommen worden sein. Es klingt wie die Sommernachts-Romanze in traumhafter Kulisse und eröffnet dem Album einen sehr erfolgsversprechenden Weg, der in den kommenden Minuten nur selten an seiner strahlenden Schönheit verlieren sollte. Ebenfalls traumhafte Stücke sind ‚ Bridge To Nowhere ‚ und ‚ You Bring Me Down ‚ mit eingängigen Textpassagen und einer Stimme, die wesentlich älter klingt, als Ihr jugendliches Alter es vermuten lässt. Tempoverschärfungen folgen im zweiten Song ‚ What I Say And What I Mean ‚ mit eindringlichen Riffs und dem süßen wie smarten Vertrauen in die eigene Kunst. Üppige Harmonien erwarten den Hörer in ‚ Once Things Look Up ‚ und echte Indie-Rock Highlights in ‚ Too Late ‚ und ‚ We Are Lost ‚. Einziger Kritikpunkt bis dahin ist die leichte Überproduktion von Wendy Melvoin.

Aber auch im Mittelteil mit ‚ Once Things Look Up ‚ und ‚ The One ‚ finden sich schwächere Momente die, aus Sicht der gesamten Platte, jedoch kaum eine Erwähnung benötigen. Viel schöner sind die zahlreichen schimmernden Ausbreitungen, die stilistischen Wechsel und eine Kompaktheit, die schlussendlich ein gutes Gefühl im Hörer zurücklassen. Es ist ein fabelhaftes Debüt geworden, mit unvergesslichen Pop-Perlen und einer Individualität, die The Like mit bemerkenswerter Leidenschaft (wie auch im vorletzten Stück ‚ Falling Away ‚) und sympathischer Natürlichkeit bestens auf Platte verewigt haben.

7.0