Hier treffen wir auf eine Band, die nun völlig im Sumpf der englischen Indie Musikszene versunken ist. The Holloways aus dem Norden Englands veröffentlichten bereits im Oktober 2006 Ihre Debütplatte ‚ So This Is Great Britain? ‚ auf dem Label TVT Records, das also nach über drei Jahren endlich den Schritt über den großen Atlantik wagte. Der Sound von den Holloways ist ein raufwütiger Garage Pop mit Anleihen zu den Kooks, Babyshambles, Rifles und zu The Clash. ‚ So This Is Great Britain? ‚ heißt ebenfalls der gleichnamige Opener und bietet zu Anfang einen spielerischen und possierlichen Eindruck über die kommenden Minuten. Texte über die Liebe zum Leben, über die Liebe eines Mädchen und die Liebe zur Musik sind zentrale Angelpunkte mit Untermalungen die manchmal klingen, wie eine Bande prä-pubertärer Jungs in der Schule, die mit Ihren gesamten Leistungen sorglos und locker umgehen. ‚ Re-Invent Myself? ‚ und ‚ Generator ‚ glänzen mit viel Spaß an der Sache, begeistern mit einfachen Harmonien und dem umschweifenden Einsatz von klatschenden Händen. Ein Zusatz der in den letzten Jahren besonders bei den Liveauftritten für großen Anklang sorgen konnte.
Doch oftmals ist es simple wie schnörkellose Indie Musik mit tanzbaren Elementen aus Ska-Rhythmen und Folk-Anklängen. Auffallend ist auch der nette Zusatz der zweiten Stimme von Bassist Bryn Fowler, der neben Leadsänger und Gitarrist Alfie Jackson für eine angenehme Abwechslung zu den sonstigen Indie Rock Bands kreieren kann. Verdammt ansteckend ist ebenfalls das spätere ‚ Happiness And Penniless ‚ mit einer geballten Ladung Holloways Begeisterung. Fast schon infektiös impfen uns die vier jungen Herren jeden Song einzeln in die Venen mit einem kräftigen Schuss schlagfertigen Rock. The Holloways begeistern, berühren und haben eine Nische gefunden, in der Sie nicht nach kopierten Klon klingen. Einzig der Eindruck dessen, was die Holloways über das gesamte Album abliefern, könnte im Gesamten noch ein wenig besser optimiert werden. Doch sind das nur kleine Eckdaten einer ansonsten wunderschönen Platte und verträumten Melodien in ‚ Dancefloor ‚, verspielt und fröhlich in ‚ Fit For A Fortnight ‚ und emotional in ‚ Most Lonely Face ‚.
The Holloways wissen zu unterhalten, eine angenehme Mischung wie Stimmung zu verbreiten und damit in keiner Sekunde zu übertreiben. Es sind Melodien, die vielleicht im Gegensatz Ihrer Kollegen nicht sofort in die Gehirngänge rinnen, dafür aber besonders in Ihrer Nachhaltigkeit glänzen können und mit einer kompakten Dichte an Details aufwarten. Der musikalische Prüfstein ist damit gelegt, die Überraschung von damals ist noch immer eine und die Holloways stimmen mit ‚ So This Is Great Britain? ‚ auf einen hoffentlich heißen Festival Sommer ein. Noch bleiben die Herrschaften Alfie Jackson, Bryn Fowler, Edwin D Harris und Mike Baker echte Geheimtips, doch die Frage wie lange das noch so sein wird, dürfte schon bald Ihrer endgültigen Auflösung nahe stehen.