The Fallen Leaves – It’s Too Late Now

Rock, VÖ: April 2008

In der alljährlichen Liste der Times Online finden sich in diesem noch jungen Jahr bereits einige Werke, die den Status mit Sicherheit mehr als verdient haben. Sons And Daughters mit Ihrer Platte ‚ The Gift ‚ oder auch Pete & The Pirates mit Ihrem phantastischen Debüt ‚ Little Death ‚. Aber auch Künstler der bekannteren Sorte finden sich dort wie Sheryl Crow, Goldfrapp, The Black Keys, Moby, R.E.M. oder die Foals. Aber bei den ganzen Aufzählungen die noch munter weitergeführt werden könnten, gibt es auch die Sorte Bands mit Debüt und einem begrenzten Medien- wie Öffentlichkeitsinteresse. Natürlich mag es bei manchen gerechtfertigt sein, doch im Falle der Falling Leaves sollte man die derzeitigen Umstände als unglückliches Zusammenspiel sehen. Schließlich hört man immer wieder von Bands, die hervorragende Platten veröffentlichen und dennoch nie den Sprung aus der nationalen Szene schaffen. Manchmal ist es zwar auch gar nicht gewollt, wie im Fall der belgischen Band Ghinzu, aber Schaden kann es ja bekanntlich nie ein wenig mehr von der Welt zu sehen.

The Falling Leaves hätten definitiv nichts dagegen, Ihre Heimatstadt London für einen Sprung auf das nahe Festland zu verlassen. Eine vierköpfige Band auf Punk-Mod Gitarren mit deutlicher Unterscheidungskraft zu derzeitigen Bands, echten Sixties-Anleihen und dem tadellos erhaltenden Klang von Rob Symmons, der damals in den 70er Jahren mit seiner stilvollen Subverse der Subway Sect’s für Furore sorgte. Dementsprechend begegnen uns auf Ihrem Debüt ‚ It’s Too Late Now ‚ die angesprochenen Erinnerungen an die 60er Brit-Beat-Bands. Inspirationen wohin das Auge blickt, dazu ein Hauch der 80er Jahre Indie-Gruppen, die den damaligen Stil bereits in Ihre Songs kopierten. Herausgekommen ist auf dem Debüt eine knackige Mischung aus starken Melodien, kantigen Riffs und melodischen Garage-Pop.

‚ It’s Too Late Now ‚ besticht vorallendingen durch seine strahlende Natürlichkeit, die Songs klingen wie der frische Tau in einem frühmorgentlichen Sonnenaufgang. Selbstverständlich auf Art des Hauses serviert und damit entspricht es auch nicht den gängigen Vorstellungen eines derartigen Bildes. The Falling Leaves schenken uns einen großen Berg verschiedenster Richtungen bei denen jeder etwas finden sollte. ‚ All That You Choose ‚ oder auch ‚ Happy Times ‚ machen es vor, während ‚ Shining ‚ tief in die 60er Jahre abtaucht, den Hörer mitreißt und erstmal auf unbestimmte Zeit darin verschwindet lässt. Was wir nun hier machen sollen? Na selbstverständlich die Fährte aufnehmen, den nachhallenden Klängen in unseren Ohren lauschen und die Suche zur nächsten Platte der Falling Leaves in Angriff nehmen. Denn kann man von dieser unbeschwerten und süchtig machenden Musik denn jemals genug bekommen?

8.6