The Ettes – Danger Is EP

Rock, VÖ: September 2008

Nachdem leider auch mit der nun dritten Veröffentlichung der Ettes das Geheimnis um Ihre Gründung immer noch in den unergründlichen Tiefen verborgen liegt, beschränken wir uns deshalb direkt auf das Wesentliche: Die neue Platte ‚ Danger Is EP ‚ des aus Los Angeles stammenden Garagen-Rock-Trios rund um Frontfrau Coco. Genauer genommen interessiert am Ende auch nur die Musik und nicht die seit Jahren immer wiederkehrende Frage, weshalb und warum die beiden Mädels Poni und Coco eine weitere Frau in der Band haben wollten und schlussendlich doch bei einem Mann hängen blieben.

Wir denken hier mal ganz geradeaus und schlagen vor: Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich sehr gerne an und deshalb hätte in diesem Fall auch ein weiblicher Gegenpart keine bessere Figur am Bass abgeben können als Jem. Denn der Bass ist den Ettes liebstes Instrument geworden. Unvergessen die Momente in ‚ Two Shakes ‚, die das Trommelfell mehr als nur in unaufhörliche Vibrationen versetzte und der Gehörsturz einem gefährlich nahe rückte.

Und wer dachte davon endlich Abstand zu gewinnen, hat auf der ‚ Danger Is EP ‚ ein mittelgroßes Problem, während im Gegenzug die andere Hälfte mit gierigen Augen Ihre Tagesdosis Garage abholt und nach einer gefühlten Endlosigkeit eines weniger haben. Schon der Opener ‚ No Home ‚ begleitet uns kontinuierlich mit triefend nassen Basslines über die vollen drei Minuten, es scheppert, kracht und schlampige Gitarren stürzen sich zu allem herrschenden Chaos auch noch mitten ins undurchdringliche Getümmel hinein.

Da kommt so ein kompromisslos dahin geschleuderter Song wie ‚ Subject ‚ gerade im rechten Moment, um die stark durchgewürfelten Strukturen im eigenen Kopf wieder in eine Richtung zu stoßen. Zwar wurden es am Ende nur drei neue Nummern, aber auch die beiden Liveversionen im feinsten Low-Fi-Sound überzeugen und machen die ganze Angelegenheit zu einer runden Sache. Somit ist die aktuelle EP bestens dazu geeignet sich auf andere Gedanken zu bringen, wenn mal wieder so alles richtig Scheiße gelaufen ist. Wem das immer noch nicht genug ist, hat im Juni die Gelegenheit The Ettes live auf der Bühne zu sehen – diesmal nicht als Support, sondern als Headliner.

8.3