The Black Keys – Dropout Boogie

Rock, VÖ: Mai 2022
Auf dem elften Album finden sich die Art von Melodien, die THE BLACK KEYS mit Leichtigkeit abziehen können. DROPOUT BOOGIE ist ein passender Titel für diese Platte und ein guter Marker dafür, wo sich Dan Auerbach und Patrick Carney im Jahr 2022 befinden.

Die erste Single „Wild Child“ könnte problemlos in die kommerziell rentabelsten Alben der Band wie „Brothers“ von 2010 und „El Camino“ von 2011 passen. Der Refrain ist groß und energisch, ähnlich wie „Howlin’ for You“ und „Gold on the Ceiling“, ihre wohl beliebtesten Singles. Auerbach weiß, wie man einen starken Refrain schreibt, was sich in jedem Song zeigt, besonders in „Baby I’m Coming Home“, dem vielleicht rockigsten Song des Albums. Der größte Teil von „Dropout Boogie“ ist mit dem Southern-Rock-Appeal der 1970er Jahre verwurzelt, während der klassische Black Keys-Sound beibehalten wird. Die Allman Brothers, Molly Hatchet und ZZ Top kommen einem in den Sinn, wenn man Songs wie „Burn the Damn Thing Down“, „Didn’t I Love You“ und „Your Team Is Looking Good“ hört. Billy F. Gibbons von ZZ Top ist auf „Good Love“ zu hören, was alles ist, was die Black Keys brauchen, um ein Album mit Southern Boogie Tunes aufzunehmen. 

Man hat sich vielleicht gefragt, ob die merkwürdige Entscheidung von The Black Keys, dieses neue Album, ihr elftes, vermutlich nach dem gleichnamigen Song von Captain Beefheart und seiner Magic Band zu benennen, vielleicht einige Hinweise auf die musikalische Richtung des Albums geben – könnte es auf eine Rückkehr zu ihren bluesigen Wurzeln hindeuten, besonders nachdem das letztjährige „Delta Kream“ voller Hill-Country-Blues-Songs war und nostalgisch auf die Vergangenheit blickte? Den zehn Tracks zufolge ist dies für The Black Keys jedoch eher ein Schritt nach vorne als zurück und könnte tatsächlich die abwechslungsreichste Platte sein, die sie seit einem Jahrzehnt gemacht haben. „Dropout Boogie“ ist voller herzhafter Gute-Laune-Songs und klingt nicht wie die Band, die zwischen „Turn Blue“ von 2014 und „Let’s Rock“ von 2019 aufgrund schwelender Spannungen und tourbedingter Überanstrengung in eine fünfjährige Pause gezwungen wurde. 

Diese Alben haben vielleicht nicht die Höhen ihrer frühen Tage erreicht, aber The Black Keys sind wieder der Inbegriff einer Band geworden, die für gute Zeiten steht. Zwanzig Jahre nach ihrem Debüt „The Big Come Up“ ist es eine Aussage darüber, wie weit sie gekommen sind, sowie ein Indikator dafür, wohin sie als nächstes gehen könnten.

7.0