Nachdem Harry Wright und Robin Stewart, auch bekannt als Giant Swan, als Rock- und Punkmusiker angefangen haben, sind sie mehr oder weniger mit spielerischer Leichtigkeit in die Welt der elektronischen Underground-Clubmusik übergegangen. Ihre brutalistische, von Lärm durchtränkte Marke „Techno-not-Techno“ wurde überwiegend von all denjenigen offen aufgenommen, die sich in den letzten Jahren mehr zu den dunkleren Klängen von Industrial Techno und EBM von Giant Swan hingezogen fühlten. Nachdem sie nun mit ihren Live-Sets die Tanzfläche erobert haben, ist das Auseinandersetzen mit dem Album-Format die nächste Herausforderung für das Duo aus Bristol.
Ihre selbstbetitelte LP weicht nicht wesentlich von dem ab, was wir bereits auf ihren vergangenen Veröffentlichungen für Timedance und Whities gehört haben. Ihr Debütalbum ist ein brutales, berauschendes Hörerlebnis. Eine fast perfekte Beschreibung für ein Album, das voller Murks ist, aber überall von Störsignalen durchbohrt wird. Alles hier ist verzerrt. Alles so entstellt wie es nur sein kann. Geschärft, unendlich intensiviert und doch gleichzeitig abgestumpft und verschwommen. Es gibt genau die richtige Menge an Details um nicht vollkommen den Überblick zu verlieren. Die erste Single „55 Year Old Daughter“ zeigt effektiv alles, was wir über Giant Swan wissen müssen.
Massive Beats. Dies ist avantgardistischer Techno, jedoch ohne jegliche Ansprüche. Es gibt keine beknackten Obertöne, nur die ursprünglichsten Elemente des Techno, gepaart mit grundlegenden experimentellen Arrangements. Oh und natürlich sehr viel Bass. Das Album endet mit „Spisbah“ und schiebt uns mit dem verzerrte Gesang noch eines der furchterregendsten Dinge auf dem Album in den Rachen. Das Debüt ist zweifellos eine solide Leistung, auch wenn es möglicherweise an unvergesslichen Überraschungen mangelt – wenn man als Vergleich ihre hypnotischen Sets heranzieht. Aber es lohnt sich trotzdem dem glänzenden und facettenreichen Kristall aus Dreck und Glasscherben beim Tanzen zuzusehen.
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