The Future will be Fckng Serious.
Der Vater des minimalistischen high-tech, Boris Brejcha, ist ein Phänomen der elektronischen Musik. Als Erschaffer seines eigenen Stils und einer aufgeweckt dreinblickenden venezianischen Maske hat sich der DJ und Musikproduzent im Studio und hinter den Decks für seinen exklusiven Geschmack und sein unbestreitbares Talent einen Namen gemacht. „Never Stop Dancing“ ist nach „Space Diver“ aus dem letzten Jahr bereits sein zweites Album innerhalb weniger Monate und vereint mit dieser Veröffentlichung weitere zwölf Tracks, von denen nicht weniger als fünf innerhalb dieses Jahres als Singles veröffentlicht wurden. Als erstes kommt „Spicy“, ein Track, der treibende Snares und zarte Piano-Akkorde mit dem flüchtigen Gesang von Boris‘ Partnerin Ginger kombiniert, die auch im echten Leben ein Paar sind.
Spannend ist es insbesondere hier zu erleben, wie Boris die knackigen und auf den Punkt gebrachten Singles als Extended Mixes auf dem Album arrangiert. „House Music“ war im Frühjahr des Jahres eine schrecklich stark gekürzte Nummer, die nun mit 6:33 Minuten deutlich an Tiefe gewinnt. „House Music“ zeigt die leuchtende Seite von Brjecha’s charakteristischem, zweistufigem Minimal-Techno-Ansatz. Mit der Kombination aus klaren Klanglandschaften, packenden Pianomelodien, rumpelnden Basslines und dem sanften Gesang des Londoner Poptrios Arctic Lake entfaltet sich der Track als euphorische Hightech-Minimalhymne. „Take a Ride“ ist als Single ein absolut raffiniert komponierter Techno-Track.
Auf voller Länge wurde viel darum herum gebaut, ohne die euphorischen Breakdowns und die pulsierende Basslines damit zu beinträchtigen oder zu schmälern. Mit den hypnotischen Vocoder-Gesängen von Ginger ist die Albumversion trotz der acht Minuten überraschend kurzweilig. „Twisted Reality“ enttäuschte ein wenig als Single – insbesondere gegenüber „Spicy“ und „Take a Ride“. Boris bläst nun ordentlich Substanz in den einst schmallippigen Single Edit und lässt dem Track den nötigen Raum, damit sich die eindringlichen, hypnotischen Melodien – die nur der deutsche Maestro hervorbringen kann – vollkommen frei entfalten können. „Twisted Reality“ ist der helle Stern des Albums und Boris lässt diesen in voller Kraft erstrahlen.
„Never Stop Dancing“ ist weniger der kochende Adrenalinschub, wie es auf weite Strecken auf „Space Driver“ zu erleben war (mit Ausnahme von „Afterlife“), sondern begeistert verstärkt durch ein Gefühl von Euphorie und erhebender Energie. Dieses Album ist beeindruckend, rhythmisch und entführt uns direkt auf die Tanzfläche. Es besteht vollständig aus „Boris-Minimal-Techno-Sounds“ und transportiert die Anweisung „Never Stop Dancing“ kraftvoll und eindringlich.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
