Das zweite Album der in Chicago ansässigen TASHA ist eine wehmütige und sehnsüchtige Platte, eine zutiefst romantische Sammlung von Liedern.
Jede Szene Ihrer neuen Songs fühlt sich an, als ob sie jede süße, winzige Erinnerung während ihrer gesamten Beziehung akribisch notiert hätte, schließlich die Seiten ihres Tagebuchs inmitten der Trümmer durchblättert und darum bettelt, sie noch einmal zu erleben, so schmerzhaft dieser Prozess auch sein mag. Über gebrochene Akkorde einer Akustikgitarre mit eingewebten Saiten setzt Tasha mit ihrer beruhigenden Sopranstimme die herzzerreißende, nostalgische Szene auf dem Album-Opener „Bed Song 1“ und singt: “Hey I dare you / Tell me what you miss the most / Is it naps in sandy beds, brown bodies close? / Let’s try once more / Give me one warm August night / In that blue dark we’ll forget to cry and fight.” Ihr Schmerz ist in jedem Seufzer der Streicher zu spüren, die dicht hinter ihr lauern, aber ihre Stimme nie überwältigen. Das gesamte Album wird von „Bed Song 1“ und „Bed Song 2“ umrahmt, zwei Songs, die sich im Klang ähneln, aber wie das Yin zum Yang des anderen spielen.
Erstere sieht, dass Tasha sich auf die Zustimmung anderer verlässt, um sie zu motivieren, sogar aus dem Bett zu kommen, während sie in „Bed Song 2“ die Gelegenheit wahrnimmt, nach innen zu schauen und einen Sinn in sich selbst zu finden. „Tell Me What You Miss the Most“ ist alles andere als ein Konzeptalbum, aber dieser Durchlauf bietet ein prägnantes Gefühl des Abschlusses und bindet das Paket mit einer ordentlichen Schleife zusammen. Auf dem herausragenden Track „History“ setzt Tasha dem spärlichen Eröffnungsstück des Albums ein herausragendes Full-Band-Arrangement entgegen. Schlagzeugerin Ashley Guerrero und Bassist und Co-Produzent Eric Littmann folgen Tasha in subtile, hinterhältige Verwehungen und Decrescendos. Am Ende des Songs klopfen sie dazwischen, schlängeln sich zwei Stufen hinunter und beenden die Dinge in einem faszinierenden Bewusstseinszustand der Mehrdeutigkeit.
Tasha ist eine verletzliche Songwriterin mit rohem emotionalem Können. Wenn jemand nach einem Album sucht, das er mit angezündeten Kerzen, brennenden Weihrauch und einem wärmenden Tee in der Badewanne hören kann, für den dürfte „Tell Me What You Miss the Most“ genau das richtige Album sein. Tasha’s Musik, auch wenn sie gelegentlich knapp an Abwechslung ist, bleibt in jeder Sekunde hübsch und ist eine Erinnerung daran, dass man nicht allein ist, auch wenn es alles ist, was man in diesem Moment hat.