Sugababes – Catfights And Spotlights

Synth Pop, VÖ: Oktober 2008
Die ersten Eindrücke verheißen nichts Gutes für das sechste Album von Großbritanniens unermüdlichster weiblicher Popgruppe, den SUGABABES.

Mittlerweile liegt der Ausstieg von Mutya Buena vier Jahre zurück und die Plattenfirma nutzte damals die Gelegenheit um das Girlie Image der Sugababes Keisha, Heidi und Amelle in eine neue Form zu pressen. Dazu gehörte ein neuer Look und erwachsen klingende Songs wie das monströse Funkstück ‚ Red Dress ‚, ein Xenomania Track der ein wenig an die damalige Girls Aloud Produktion erinnerte. Eine ausgezeichnete Bläsersektion gehörte hier ebenso zum guten Ton, wie ein Sample des 60er Jahre Hits ‚ Landslide ‚ von Tony Clarke. Und man muss zugeben, den Sugababes ist beides gelungen, Ihre Musik klingt schon lange nicht mehr mädchenhaft und aus den einst drei jungen Mädchen sind erwachsene und stilbewusste Frauen geworden. Auch wenn musikalisch wohl nie wieder die Qualitäten von Ihrem Debüt ‚ One Touch ‚ oder auch Ihrer zweiten Platte ‚ Angels With Dirty Faces ‚ erreicht werden, zünden die Sugababes dennoch auf jedem Ihrer Alben ein kurzes und atemberaubendes Feuerwerk ab.

Es ist stets ein unglaublich großer Hit, der die ungeteilte Aufmerksamkeit des Hörers beansprucht und sich direkt in unseren Köpfen versetzt. Am Anfang gab es ‚ Overload ‚, das mit dem Cover ‚ Freak Like Me ‚ nur ein Jahr danach übertrumpft wurde. 2003 folgte mit ‚ Hole In The Head ‚ eine Pop-Up-Tempo Nummer im Stile von ‚ Round Round ‚ und der Bogen endete in ‚ Push The Button ‚, ein Song der heute noch in den Gedächtnissen aller herumschwirrt. ‚ About You ‚ stand 2007 ganz im Zeichen der Sugababes und für die neue Platte ‚ Catfights And Spotlights ‚ wurde nun ein neuer Chartstürmer geboren, der so erfrischend wie selten etwas in diesen Tagen klingt. ‚ Girls ‚ ist Opener und zugleich wunderbares Zeugnis für die Macht der 70er Jahre. Der Song zeigt sich von seiner besten Seite, ist verführerisch und lockt uns in seinen unwiderstehlichen Bann. Betrachtet man nun die Hitkompatiblität des Albums, wird der Ein oder andere wie schon zu Zeiten von ‚ Change ‚ enttäuscht werden.

Denn nach diesem Song ist das spektakuläre und farbenfrohe Feuerwerk abgebrannt und die Sugababes begrenzen sich auf den restlichen 11 Tracks mit freundlichen und warmen Melodien, die zwar keine Jubelstürme ausbrechen lassen, aber zumindest die Songwriter- Fähigkeiten des Trios wieder eindrucksvoll unterstreichen. Sie gehören zu den großen Persönlichkeiten in der britischen Popmusik. Ihr Sound, die unverwechselbare Stimme von Keisha und die Überraschungen lassen die Sugababes in den letzten Jahren konkurrenzlos erscheinen. ‚ Every Heart Broken ‚ spielt mit der perfekten Unvollkommenheit, ‚ Sunday Rain ‚ und ‚ Unbreakable Heart ‚ zeigen den Übergang der seichten Popstars in vollwertige Künstler, die tatkräftig im Aufnahmeprozess mitarbeiten und setzen dabei klare Zeichen. Das Album ist ist in Ihrem musikalischen Leben erst der Anfang eines ganz neuen Kapitels und somit werden uns die Sugababes auch noch viele Jahre erhalten bleiben.

6.6