Auf Ihrem Debüt ‚ Can’t Win Them All ‚ verblüfften die Striving Vines aus Dänemark mit unverkennbarer Stimme und den wohldosierten Anlehnungen an Keane, The Killers und Two Door Cinema Club – was den Herrschaften vor gut zwei Jahren den Weg zum Olymp des Pop spürbar erleichterte. Mit der neuen Platte ‚ Obstacles ‚ nehmen die Striving Vines davon wieder ein bisschen Abstand, wenngleich die verträumten Synth-Pop Melodien, angereichert mit sanften Klavierklängen, melancholischen Gitarren-Riffs und einem meist nervösen Spiel am Schlagzeug, ebenso von der Insel stammen könnten. Heimweh würde da sicherlich keines aufflammen. Das englische Flair wird untermauert durch die bereits angesprochene Stimme von Sänger Jonas Miller und zusammen ergibt sich auch auf dem neuen Werk ‚ Obstacles ‚ wieder so manch Indie-Pop Perle, die jedoch zwischen den ansonsten unspektakulären Songs gut versteckt wurde. Andere wiederum erblühen erst im zweiten Durchgang zu voller Schönheit auf und eines davon ist auch das eröffnende Stück ‚ Sound Of Tomorrow ‚, welches sich während dem jungfräulichen Erstkontakt nur schwer einordnen lässt und erst in den folgenden Minuten an Nachhaltigkeit gewinnen kann.
Ein Grund dafür ist natürlich die wenig überzeugende Fortsetzung mit ‚ We Both Know ‚, welches ebenso wie ‚ Cracks ‚, ein unnatürlich schwachen Refrain anzubieten hat. Generell bröckeln im weiteren Verlauf Ecken und Katen ab, werden glatt geschliffen und rauben den Striving Vines jegliche Persönlichkeit. Dabei wären die Zeichen eigentlich gut gestanden, denn Ihr neues Album wurde in Kopenhagen in völliger Eigenregie produziert. Letztlich ein zu gewagter Schritt für die noch junge Band? Vermutlich schon. Fast mit jedem Augenschlag sieht man den fehlenden Feinschliff und die kraftlosen Arrangements, die besonders in den Refrains einen kaum spürenbaren Wiederekennungswert anbieten. Wie es dagegen auch anders geht, zeigen uns die Dänen dann plötzlich im Stück ‚ Riverside ‚, dass in einem angenehmen Tempo unsere Gehörgänge passiert und sogar für einen ehrlichen Gänsehaut-Moment sorgt. Ein ungetrübter Anspieltipp ist auch das abschließende ‚ Running ‚ mit seinen wunderhübschen 80er Jahre Synthies. Warum nicht mehr davon?
Man darf man Ende die Erklärung vermutlich in dem oft zitierten schweren zweiten Album suchen. Die Striving Vines wollten nichts falsch machen und verschenkten dadurch fast vollständig Ihre Leidenschaft und Originalität aus dem Debüt. Schade aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so blicken wir mit positiven Gesichtszügen in die kommenden Jahre.