Squid – Bright Green Field

Rock, VÖ: April 2021
Mit SQUID kommt die dritte Band, die das Dreigespann um Black Midi und Black Country vervollständigt. Es scheint, als hätten diese Gruppierungen mit Ihren Alben ein neues Genre geschaffen.

Die Fünf-Mann-Combo, die sich an der Uni in Brighton kennenlernte, hat sich bisher als geschickter Haufen an Jugendlichen präsentiert, die auf die unzähligen Einflüsse verweisen, die Spotify ihnen gewährt. Die bruchstückhaften Veröffentlichungen von EPs, Singles und Download-Unikaten der letzten Zeit verwirrten ebenso, wie aufgeregte, packende experimentelle Kurven, die nun aber endlich mit „Bright Green Field“ in ein Album gepresst wurden. Dieses liefert zwar nicht den frischen und luftigen Sommerpop, den der Titel suggeriert, aber es ist eine Platte voller Intensität und Wut.

Wie wir es von einer Band erwarten würden, die an die Macht des Kollektivs glaubt, ist viel los. Man wird zunächst nicht mit jeder Melodie oder jeder Idee einverstanden sein und einige Songs könnten für immer an uns vorbeiziehen. Aber es sollte genug geben, um einen zu unterhalten und zu faszinieren. Das Debüt setzt die frenetische Erforschung des Post-Punk-Kraut-Jazz fort, bewegt sich aber auch in elektronischere und klanglandschaftsähnlichere Welten. Von dystopischem Science-Fiction beeinflusst, interpretiert „GSK“ JG Ballard’s Concrete Island im modernen London neu, während quietschende Blechbläser mit windenden Gitarren und bedrohlichem Bass kollidieren.

Das neunminütige „Narrator“ rastet in einen Hyper-Groove ein und verschmilzt glitzernde Melodien mit aufgeregtem Lärm. Der Rest des Albums schwankt ähnlich zwischen wilder Verlassenheit und nachdenklicher Zurückhaltung. Glücklicherweise können Squid, wenn sie nicht zwischen den Nebeneinanderstellungen hin- und herwechseln, einen uneingeschränkten Rhythmus herausholen: „Pamphlets“ schließt das Album mit acht Minuten ab – es ist ein wahnsinniger Ritt, der alle oben genannten Schwierigkeiten verblassen lässt. Letztlich ist „Bright Green Field“ ein äußerst faszinierendes Debüt, dass auch auf unkonventionelle Weise immer einen ganz eigenen Weg findet.

8.0