Sportfreunde Stiller – Burli

Indie RockRock, VÖ: März 2004

Nach mittlerweile einer langen Bandgeschichte, vielen persönlichen Erfolgen, erfüllter Ziele und Träume, große Anzahl absolvierter Auftritte und einer rasch wachsenden Fanlandschaft, konnten Sie nun endlich auch Ihre erste Auszeichnung in den Händen halten. So wurde den Sportfreunden in Berlin für Ihr zweites Album der Echo in der Kategorie ‚ Rock/Metal/Alternativ ‚ national überreicht. Die Freude war riesig und natürlich durfte es so weitergehen, dachten sich die Sportfreunde als es Anfang 2004 Richtung Fertigstellung des dritten Studioalbums ging. Die Aufnahmen fanden wieder im sonnigen Spanien statt. Und die dort immer wieder kehrende Atmosphäre färbte sich wohl auch beim enstehen des ‚ Burli ‚ Albums ab, insbesondere auf die Songs. Denn geändert hat sich mal wieder spürbar wenig. Den Sportfreunden ist es egal, „..denn außerdem sähe man ja bei Radiohead, was dabei raus kommt..“, und spielen sich, wie auch schon bei den ersten beiden Alben davor, munter von Strophe zu Strophe, von Song zu Song, von Anfang zum Ende.

Wer den Sportfreunde Sound liebt und schätzt kommt hier voll und ganz auf seine Kosten, die Qualität ist gewohnt mittel- bis hoch, die aufkommende Stimmung zuweilen gut bis sehr gut und mit den verdammt eingängigen Melodien erspielen sie sich mit Lockerheit eine Vielzahl neuer Fans. Auch die große Fuballleidenschaft der Drei, zu den beiden Clubs Bayern München und TSV 1860 München, kommt hier zum Tragen. So beginnt gleich der Opener ‚ Lauth Anhören ‚ mit Bezug auf den damals bei TSV 1860 München spielenden Benjamin Lauth. Bekannter hingegen dürfte wohl das Wortspiel ‚ Ich, Roque sein ‚. Die dritte Singleauskopplung wurde dem damals bei Bayern spielenden Stürmer Roque Santa Cruz gewidmet und dudelt munter in allen Radiostationen auf und ab. Aber auch der Rest ist unterhaltsam und kann bisweilen die Stimmung auf einem guten Niveau halten.

Insgesamt bleibt Festzuhalten, dass sich die Sportfreunde zumindest einem Teil Risiko ausgesetzt haben was das ausprobieren neuer Strukturen anbelangt. Wenn auch für eine klare Weiterentwicklung dies viel zu wenig ist. „Ein kleiner Schritt für uns, ein großer Schritt für die Menschlichkeit“ zitieren sie da. Ob sie damit recht behalten, wird sich in der Zukunft zeigen.

7.8