Speech Debelle – Freedom Of Speech

HipHop/Rap, VÖ: Februar 2012

Ich will es man will wieder in den Raum stellen: Das Sätzchen um die „schwierige zweite Platte“, mit der letzte Woche auch Speech Debelle konfrontiert wurde. Natürlich ist so eine Veröffentlichung kein unvorbereiteter Moment, aber nichts desto Trotz kann die Spannung in unermessliche Spheren entgleiten. Besonders wenn ein Debüt große Dinge für die Zukunft verspricht. Und tatsächlich gab es danach Probleme, die mit dem Erhalt des Mercury Prize begannen und mit dem Streit zwischen der britischen Rapperin und Ihrem Label Big Dada endeten. Danach herrschte über zwei Jahre Ruhe und einmal mehr fragte man sich, ob nicht doch der Mercury Prize mit einem Fluch belegt sei. Speech Debelle meldete sich durch die Unruhen im letzten Sommer in London zurück und richtet auf Ihrem zweiten Album ‚ Freedom Of Speech ‚ den Blick weg von sich selbst.

Texte über Revolution und Liebe werden dem Hörer entgegen gespuckt und zeigen eine reifere Corynne Elliot, deren neuer Sound in Zusammenarbeit mit Kwes entwickelt wurde. ‚ Studio Backpack Rap ‚ ist dabei extrem eingängig, glänzt mit zackigen Gesängen, witzigen Lyrics und aufgeladenen Beats. ‚ Elephant In The Living Room ‚ ist der Höhepunkt auf dem Album. Unheimlich gefühlvoll begleiten musikalische Arrangements urbane Wurzeln, während emotionale Investitionen auf ganzer Linie überzeugen. ‚ Blaze Up A Fire ‚ feat. Roots Manuva ist dagegen ein weiterer Blick auf die gegenwärtige Weltlage und scheint zugleich von den Ausschreitungen in London inspiriert zu sein. ‚ Angel Wings ‚ zeigt die zentrale Stärke in den Wortspielen von Debelle mit einigen wundervollen Metaphoriken, „The bridge that holds the spec in front of my eyes, these words are mine you can try not pay it.”

Dagegen lag bei ‚ I’m With It ’ und ‚ The Problem ‚ das Auge ohne Zweifel bei den kommerziellen Carts. Insgesamt bleibt ‚ Freedom Of Speech ‚ eine Überraschung welche zwar nicht die Aufmerksamkeit wie das Debüt auf sich ziehen kann, doch angesichts der erlebten Ereignisse aus der Vergangenheit war es wohl das Beste was hätte passieren können.

6.7