ANNIE AND THE CALDWELLS sind eine Familie aus West Point, Mississippi, die kraftvollen Disco-Soul spielt. Angeführt wird die Band von Annie Caldwell (Sängerin) und ihrem Ehemann Willie Joe Caldwell Sr. (Gitarre), mit dem sie seit 50 Jahren verheiratet ist.
Die generationsübergreifende Gospel-Soul-Band Annie and the Caldwells ist eine wahre Rarität: eine authentische Familienband. Gegründet in den 1980er-Jahren, um Matriarchin Annie zu helfen, ihre vier Kinder vor Schwierigkeiten zu bewahren, hat die Gruppe in den letzten vier Jahrzehnten in ihrer Heimatstadt West Point, Mississippi, ihren melodiösen Sound verfeinert. Ihr Debütalbum „Can’t Lose My (Soul)“ erscheint unmittelbar nach der gefeierten Neuauflage von Annie’s Gospel-Album „When Do We Get Paid“ aus dem Jahr 1975 mit ihren Brüdern, den Staples Jr Singers. Die sechs Stücke behandeln ähnliche Themen wie spirituellen Kampf, Erlösung und Gnade, ergänzt durch einen modernen, ausdrucksstarken Backing-Track.
„Can’t Lose My (Soul)“, das größtenteils live aufgenommen wurde, ist einladend und unmittelbar genug, um uns das Gefühl zu geben, zur Gemeinde zu gehören, und uns vielleicht sogar in Verlegenheit zu bringen, wenn Annie erklärt: „Du musst es erzählen.“ Einiges Material wurde überarbeitet, wie zum Beispiel „I Made It“ (früher „We Made It“), eine jubelnde Durchhaltehymne mit einer vokalen Gap-Band-Referenz, die Erlösung symbolisiert. Es groovt hart und flink, ebenso wie das eröffnende „Wrong“, ein reumütiger Kracher mit einer reinigenden Bridge. Im Vordergrund steht Miss Annie selbst, die aus tiefster Seele predigt und einlädt, mitzukommen.
Der Titeltrack verkörpert diesen Ansatz: Als Komposition ist er kaum länger als zwei Minuten und basiert auf einem Walking Blues; doch dann beginnt Miss Annie zu improvisieren – „I ain’t going to Hell, y’all“ – und ermahnt uns, den rechten Weg zu gehen. Der Wechselgesang zwischen Mutter und Töchtern steigert sich über weitere acht Minuten. Später beim Schlussstück „Dear Lord“ ist die Synergie unübersehbar. Der Bass schleicht und schwingt, die Gitarre schimmert, und die Rhythmusgruppe hält alles unter dem Siedepunkt. Der kraftvolle Gesang verliert nie an Kraft, stößt manchmal an die Grenzen der Aufnahme – und zeigt eine Körperlichkeit, die sich nicht vortäuschen lässt.
„Can’t Lose My (Soul)“ war jahrelang in der Mache, doch dieser lange Zeitrahmen tut seiner Kraft keinen Abbruch. Im Gegenteil, es beweist nur, dass Annie & the Caldwells einen unerbittlich ergreifenden Sound kreieren können, der Zeit, Ort und – manchmal – sogar den unerschütterlichsten Atheismus überwindet.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
