Slow Club – Yeah So

Folk, VÖ: Juli 2009

„Yeah, so“. Eine prägnante und äußerst feststellende Aussage, der noch nicht allzu lange unter uns weilenden Briten aus Sheffield. Doch da uns das mit der Frage, wer sind denn nun die Beiden überhaupt, nicht wirklich weiter helfen kann, selbst mit sehr viel Phantasie nicht, kommt nun eine kurze Einführung: Sie heißen Charles und Rebecca, spielen beide Gitarre, teilen sich vorbildlich das Mikrophon und geben als Vorbilder Leonard Cohen und Rod Stewart an. Der Slow Club besteht seit 2006 und entstand nach der Auflösung der Sheffielder Band The Lonely Hearts. Lässt man nun den Blick auf die Seite schweifen, türmen sich gleich daneben unzählige Konzerte in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten auf. Außerdem steht nach dem „Hype“ und der „Beatlemania“ das nächste große Ding vor der Tür. Nämlich die absolute Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau in einer Band. Die Blood Red Shoes machten es vor. Der Slow Club macht es nach, oder besser, beziehungsweiße salonfähig. Man kann es halten wie man will, eigentlich hat es auch nicht weiter zu interessieren, wir freuen uns natürlich trotzdem ganz ganz doll und kommen nun aber schnell zum wesentlichen Teil dieser Rezension:

Der Platte, die sich passenderweiße ‚ Yeah, so ‚ nennt. Doch so dynamisch wie es für manche klingen mag, so sehr dürften Sie im Verlauf der Platte enttäuscht werden. Über Universal fanden die zwölf Stücke in die Läden und bewegen sich zwischen Pop und Antifolk. Es ist ein klassisches Debütalbum mit einer Fülle an guten Ideen, die unkompliziert und manchmal gar brillant und unverschämt in die Tat umgesetzt wurden. Hinter den Melodien verstecken sich oft witzige und teils völlig unsinnige Texte, manchmal improsiviert, manchmal differenziert. „The bones inside my shins are crumbling/ It’s from all the crunking I’ve been doing“. Je nach Betrachtungswinkel bewegen sich auch die Stücke bewusst weiter, bleiben flexibel in Ihren Wandlungen, besonders durch die Wandlungen von Watson an der Gitarre und scheuen auch nicht davor zurück, mal etwas Shoegaze-Stimmung in ‚ Giving Up On Love ‚ zu entflammen. Zwar weiß noch keiner wie erfolgreich Slow Club mit der Musik außerhalb Englands werden, doch eines ist den beiden schon nicht mehr zu nehmen: Das Selbstbewusstsein. Charles und Rebecca wissen auf ‚ Yeah, so ‚ genau was sie wollen und welche Dinge Sie auf Abstand halten.

Diese Eigenschaften sorgen des öfteren für ein befriedigendes Lächeln im Bauch und selbst wenn Zyniker sagen, Slow Club ist eine der niedlichsten Bands der letzten Jahre- zu unterschätzen wäre hier der größte Fehler. Das Duo hat den Dreh raus, klingt vielleicht nur manchmal noch zu gedehnt und nichtssagend, aber was nicht ist, kann bekanntlich immer noch werden.

6.0