School Of Seven Bells – Ghostory

ElectronicRock, VÖ: Februar 2012

Das dritte Album der School Of Seven Bells mit Namen ‚ Ghostory ‚ sendet die Geister und Personen aus vergangenen Zeiten in neue Geschichten. „Jeder hat Gespenster“, erzählt Alejandra, „Sie stehen für die Liebe, für jede Verletzung, jeden Verrat und für jedes einzelne Mal, wenn dir das Herz gebrochen wurde. Sie verfolgen dich, bleiben immer bei dir.“ Vielleicht ist es in Bezug auf die Band ein ähnliches Denken: denn wo früher drei Leute auf der Bühne standen, treten Sie heute nur noch als Duo auf: Benjamin Curtis als Produzent und Gitarrist und Alejandra Deheza am Mikrophon. School Of Seven Bells, die elektronischen Phantome, haben Ihre neue Platte zwischen zwei Touren aufgenommen und verführen mit euphorischen Chören im Stück ‚ The Night ‚, mit himmlischen Electro-Rock in ‚ Lafaye ‚ und fast schon unheimlichen 80er Balladen in ‚ Scavenger ‚.

Es ist ohne Frage eine detailreiche Geschichte, untermalt durch anmutende Klänge und atmosphärisch dichte Sounds. Es will frequentieren und zugleich Veränderungen herbeiführen. ‚ Love Play ‚ ist wie die unendliche Reise in eine fremde Welt. Sanftmütig und ohne großes Aufsehen zu verursachen, durchleben die Melodien eine sinnliche Aufforderung und werden durch die Geschichten des Mädchen Lafaye beinahe durch eine vollkommene Eigenständigkeit getragen. ‚ Low Times ‚ ist ein hypnotisierender Trip, monoton zeichnen die Synthies im Hintergrund Ihre unaufhaltsamen Kreise in die ferne Galaxie, während die eingeflochtenen Dance-Elemente in Kombination mit Electro-Shoegaze für den nächsten Schub auf den Tanzflächen sorgen. ‚ Reappear ‚ fällt dann eher unter die monotone Langeweile, auch weil es atmosphärisch nicht sonderlich viel offenbaren möchte.

Ähnlich verhält sich das nächste Stück ‚ Show Me Love ‚, dessen leichte Melodien in meinen Ohren zu deutlich mit der Oberflächlichkeit spielen. Mit ‚ When You Sing ‚ stehen wir nach knappen vierzig Minuten am Ende einer dennoch sehr überzeugenden und faszinierenden Reise, die besonders in der ersten Hälfte außerordentlich packend die neuen Ideen der School Of Seven Bells weiterentwickeln konnte.

7.6