Das gleichnamige Debüt von SANTOGOLD ist ein Album voller Ideen, die sorgfältig gegensätzlich, aber auch im Gleichgewicht zueinander stehen. Es ist ein Album voller Popsongs, die neben unangenehmeren Momenten einen auch mit Endorphinen beschießen.
Hört man „Santogold“ das erste Mal mit „L.E.S. Artistes“, dürfte wohl so mancher spontan an Karen O. samt den Yeah Yeah Yeahs denken. Denn nicht nur stimmlich schenkt Sängerin Santi White keinen Millimeter her, auch soundtechnisch könnte es durchaus ein Song der Kollegen sein. Opener der zwölf Songs, die allesamt von John Hill produziert wurden, ging „L.E.S. Artistes“ bereits groß durch die amerikanische Werbelandschaft. Mit gewissen Eigennutzen versteht sich, Promotion für das eigene Album „Santogold“ sollte natürlich nicht zu kurz kommen. Nicht zu vergessen die lange Liste der prominenten Vertreter und Mithelfer wie Freq Nasty und Switch, die beide in dem Track „Creator“ mitgewirkt haben. Oder Spank Rock der einen Part in „Shove It“ übernimmt. Zu guter letzt sei noch M.I.A. genannt. Doch wer denkt die gute White hält sich die Zeit über in diesem Musikbereich auf der sollte überrascht werden. Dann Santogold beherrscht auch auf vorzügliche Weise die Kunst der tanz.- und mitsingbaren Popsongs.
An dieser Stelle seien Mal „Say Aha“ und „Lights Out“ genannt. Das überzeugende und inspirirerende an der Platte ist einfach die Wandlungsfähigkeit der Amerikanerin. Als Hörer muss man dementsprechend für alles offen sein, was da auch kommen mag. Da passiert es schon mal das nach harten Beats und düsteren Melodien, die wie schwere Nebelschwaden nachts durch die Städte ziehen, wie in „My Superman“ wieder ein lockerer und stimmungsvoller Popsong nachgeschoben wird. Letzte Kategorie wäre noch die Rocksparte die durch „L.E.S. Artists“ und „You´ll Find A Way“ den Anfang der Platte bilden. Hier spürt man noch deutlich die Vergangenheit von Sängerin Santi White aufleuchten. Die damalige Frontfrau von „Stiffed“ schaffte zusammen mit Ihrer Band immerhin zwei Albumveröffentlichungen die in die Richtung Punk/ Rock einzuordnen sind. Mit „I´m A Lady“ fährt Santogold noch eine rockige Ballade mit Tiefgang auf.
Zum Schluss kommt der Hörer noch mal in den Genuss eines Remixes von „Lights Out“ der von Switch und Sinden aufgenommen wurde. Schlussendlich ist es egal was die Hörerin am liebsten hört. Bei Santogold dürfte für wirklich jeden etwas dabei sein, bestenfalls kann man sich mit allem anfreunden und die Platte von Anfang bis Ende genießen.