Sally Shapiro – Sad Cities

Dream PopPopSynth Pop, VÖ: März 2022
Im letzten Jahr entschieden sich SALLY SHAPIRO für eine Wiedervereinigung, um ihr viertes Studioalbum SAD CITIES aufzunehmen. Mit elf Titeln verstärkt das Album die bewährte Vorliebe des Duos für die Erforschung einer Vielzahl von Sounds, die Elektronik und Pop überspannen.

Sally Shapiro war ein Duo mit Johan Agebjörn und machte Musik, die dem Glamour-Hedonismus entsprang. Sally Shapiro kam mit einem Treueschwur: „I’ll Be By Your Side“, ein heftiger Guss gekonnt gekühlter Italo-Disco, der sie zu Kult-Favoriten machte. Sally Shapiro veröffentlichten in Folge dessen großartige Alben: „Disco Romance“ aus dem Jahr 2006, eine herausragende Destillation dessen, wie Robyn klingen könnte, wenn sie es vorziehen würde, alleine zu tanzen; „My Guilty Pleasure“ aus dem Jahr 2009 und „Somewhere Else“ aus dem Jahr 2013, bei dem Shapiro und eine Reihe anderer Produzenten in leichten, sommerlichen Idyllen in den Sonnenuntergang tanzten. Und dann endete alles ohne viel Tamtam mit der glitzernden Single „If You Ever Want to Change Your Mind“ aus dem Jahr 2016.

Fast sechs Jahre später haben Shapiro ihre Meinung über den Ruhestand geändert, aber ansonsten eigentlich fast nichts. „Sad Cities“ klingt genau so, wie man es sich vorstellt: emotionale Miniaturen zu Breitbild-Italo-Disco und Rhythmen, die uns nicht so sehr heimsuchen, sondern sich wie eine Katze in unserem Schoß niederlassen. Die Kombination aus Euro-Pop, Sad-Rock und sanften elektronischen Einflüssen ist das, was in ihrem neuesten Werk am besten greifbar ist. Daher eignet sich die Platte perfekt für lange Spaziergänge, oder wenn wir im Wohnzimmer faulenzen und beobachten, wie sich die Regentropfen sammeln und die Bäume hin und her schwanken.

Es ist auch der leichte Dance-Pop, den Madonna Mitte der 80er perfektionierte und dieses Album auf den neuesten Stand bringt. Denn hier hauen Sally Shapiro ein paar Tracks raus, die wie Madonna an ihrem traurigsten Tag aller Zeiten klingen. Sowohl „Sad City“ als auch „Falling Clouds“ haben den nötigen Biss und Stärke, während Agebjörn es meisterhaft schafft, das federleichte Gefühl nachzubilden. „Million Ways“ ist sogar noch launischer und weicht ein wenig von der Mitte ab, um den rasanten Techno-Pop von Cathy Dennis um „Just Another Dream“ wieder einzufangen – sicherlich eine berauschende Gesellschaft, aber das Duo ist der Aufgabe gewachsen. 

„Sad Cities“ ist die beste Art von Comeback-Album; eines, das genau die richtige Portion Nostalgie in die Rhythmen einbrennt, aber auch neue Sounds und Herangehensweisen hinzufügt.

7.8