YOU ME AT SIX war schon immer eine sichere Sache. Das Quintett hat seit 2004 die Stürme der Musikindustrie überstanden und sich in den Jahren seit ihrer Gründung vom Teenager Pop Punk zu erwachsenen Männern entwickelt.
Nach zwei uninspirierenden Alben, das 2014 erschienene „Cavalier Youth“ und „Night People“ aus dem Jahr 2017, in denen You Me At Six lediglich Ihre Formel wiederholten, fühlt es sich dieses Mal aber wieder so an, als hätten You Me At Six zu alter Stärke zurück gefunden. Es war auch eine Sorge, die die Band teilte, als Sänger Josh Franceschi in die Aufnahmen zu „SUCKAPUNCH“ ging, mit der Überzeugung, dass es ihr letztes Album sein würde. Da sie also nichts zu verlieren hatten, beglücken sie uns mit einem siebten Album und einer feurigen Jetzt-oder-Niemals-Einstellung. Dies ist ein ermutigendes You Me At Six.
Diese rücksichtslose Energie beginnt mit dem prahlerischen „Nice To Me“, einem Track, der spuckende Gesänge mit schmutzigem Garage Rock verbindet, dabei an die früheren Gluecifer erinnert, und auf gesamter Dauer nicht nachlässt. Das Chaos verursachende „MAKEMEFEELALIVE“ ist dagegen das schwerste, was die Band seit „Bite My Tongue“ mit Oli Sykes von Bring Me The Horizon aus dem Jahr 2011 veröffentlicht hat. Die Band stützt sich im weiteren Verlauf auf Electronic, Punk, Emo und Hip Hop mit gleicher knurrenden Intensität, und auch ihre Pick’n’Mix-Inspirationen fühlen sich nie gezwungen an.
Das Highlight heißt allerdings „Beautiful Way“. Es ist eher wie das You Me At Six das wir kennen und wird mit einem phantastischen Refrain geschmückt, in dem Josh darüber singt, wie „We’re fucked up in a beautiful way,“, aber die eindrucksvolle Atmosphäre dieses gesamten Albums bleibt bestehen. Ebenso hervorzuheben sind die treibenden Gitarren von Max Helyer und Chris Miller, deren Leistungen den starken Einsatz von Elektronik bei „SUCKAPUNCH“ konsequent ergänzen. „WYDRN“ und insbesondere der Titeltrack zeigen den Wunsch von You Me At Six, ihren Sound auf dieser Platte zu erweitern.
Letzteres überraschte einige Fans mit seiner Dance-Rock-Formel, als es vor dem Album veröffentlicht wurde, und obwohl es definitiv nicht das ist, was wir von You Me At Six erwartet haben, ist es ein echter Kracher. Das Experimentieren auf „SUCKAPUNCH“ ist jedoch nicht fehlerfrei. Das Album so enden zu lassen, ist definitiv ein Fehltritt. Die Spielereien der Band mit Hip Hop fühlen sich letztendlich wie ein Schritt zu weit an, während „Glasgow“ und „Adrenaline“ im Sinne der Dringlichkeit regieren. Insgesamt ist „SUCKAPUNCH“ jedoch ein Sieg für You Me At Six. Es zeigt Stilsicherheit und das dieser Band die Ideen noch lange nicht ausgegangen sind.
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