Die VIAGRA BOYS klingen wie The Stooges über The Fall, The Birthday Party über The Jesus Lizard und sehen genau so aus, wie man es sich vorstellt: Tätowierungen, trinkrote Gesichter und Jeans, die nur dann Flüssigkeit sehen, wenn Alkohol darüber verschüttet wurde. Sogar ihr Name klingt ziemlich nach Punk, stimmt’s?
Von ihrem Namen bis zu ihrer Gesangsdarbietung scheinen die Viagra Boys ein Witz zu sein, aber sie wollen die Kontrolle darüber haben, wann und wie sich die komödiantische Handlung entwickelt. Bis jetzt haben sie eine kleine, fast unauffindbare Spur von Hinweisen auf ihre Identität hinterlassen. Sie wurden 2015 gegründet, veröffentlichten zwei kurze EPs, traten gelegentlich in Europa auf und haben Viagra nur einmal eingenommen. „Street Worms“ nennt sich ihr Debütalbum und ist eine großartige Platte. Die Viagra Boys schaffen es, alltägliche negative Qualitäten – Prahlerei, fehlgeleiteter Klassizismus und glückselige Ignoranz – mit Aufrichtigkeit und Ambivalenz zu verspotten.
Der größte Trick der Band besteht darin, genau die Menschen nachzuahmen, die sie verachten. In „Best in Show“, einem Wirbelwind aus nervenden und quietschenden Synths, zeigt Murphy die elitäre Mentalität wohlhabender Züchter und hocheleganter Persönlichkeiten, die sich Wettbewerben verschrieben haben. Er infiltriert eine Hundeausstellung in Texas und meldet erfundene Teilnehmer an. Reinrassige Namen bekommen ausschweifende Titel. Früchte kommen ins Spiel. Er vergöttert plötzlich den Ernst des Ganzen durch absurde Vergleiche, wie Cockerspaniels, die sich dem Raum-Zeit-Kontinuum widersetzen, oder mondwandelnde Hunde, die buchstäblich in die Ecke pissen.
Wenn man das Ende dieser hasserfüllten Platte erreicht hat, wird man feststellen, dass es zu gut ist, um wahr zu sein. Dies sind verärgerte Männer, die mit den Werkzeugen einiger der verärgerten Männer in der Musikgeschichte spielen. Aber sie tun es mit einer solchen Intensität und Finesse, dass man nicht anders kann, als sich dafür zu begeistern. „Street Worms“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Erwartungen untergräbt, und es ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Punk im Jahr 2018 lebt.
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.
