TV Priest – Uppers

Kategorie: Albums, Rock

KLANGSTART: Februar 2021

Das aufgeladene Debüt der britischen Post Punk Band TV PRIEST klingt zu Beginn nach einer Band, von der wir glauben, sie schon eine Million Mal gehört haben. Doch Ihr Album UPPERS ist anders und zwingt uns genauer hinzusehen.

TV Priest sind der Sänger Charlie Drinkwater, der eher spricht als singt, während er brüllt, was wie leere Verspoesie über den traurigen Zustand unserer Kultur klingt. Mit Alex Sprogis folgt der Mann an der Gitarre – mit der er kunstvoll genug umgehen kann, um den Sound über das traditionelle Post Punk Jargon zu heben – und Bassist Nic Bueth, der ein effektives Maß an atmosphärischer Bedrohung mit sich bringt. Es ist lächerlich einfach, den größten Einfluss von TV Priest zu identifizieren, aber wenn sie die große Idee von jemand anderem aufheben, sind sie gut genug in dem, was sie tun, was Ihnen wahrscheinlich auch gar nichts ausmacht. Willkommen im Team Protomartyr.

Wirklich herausragend ist Charlie Drinkwater. Ein muskulöser, charismatischer Frontmann mit einer starken Stimme und subtil intelligenten Formulierungen, die es schaffen, direkt und gleichzeitig mit impressionistischen Details gefüllt zu sein. Unter Drinkwater’s knurrendem Gesang in „Journal of a Plague Year“ gibt es die psychedelisch näselende Aussprache von Faust, welches tatsächlich vor unserer aktuellen Pandemie geschrieben wurde, über die unheimliche Gewissenhaftigkeit des Songs hinausgeht und die Darstellung kalter Gleichgültigkeit angesichts von bitteres Entsetzen zeigt.

Das schwellende instrumentale „History Week“ basierst dagegen auf dem minimalistischen Ambiente von NEU!. Es ist jedoch nicht alles ein komischer Traum, insbesondere dann nicht, wenn „Leg Room“ Captain Beefheart’s Avantgarde Blues mit den tuckernden Trommeln von John Cooper Clarke’s „Evidently Chickentown“ verbindet. Der herausragende Track „This Island“ fühlt sich wie das musikalische Äquivalent eines Kriegsschreis an und versetzt uns in einen hektischen Derwisch aus krachenden Riffs und heulenden Harmonien. Was folgt ist ein zahnloses Lächeln und ein wissendes Nicken in Anbetracht der Ironie.

In „Saintless“ dauert es bis zu sieben Minuten, bis uns die Band wirklich zeigt, was sie musikalisch erreichen können. Geschrieben von Drinkwater, erkennt er, dass Auspeitschen und Verspotten ein leichtes Mittel ist, um diese unordentliche Welt zu verstehen, aber sich nach innen zu wenden genauso notwendig ist. Hoffentlich wird die Zeit TV Priest dazu bringen, eine individuellere musikalische Persönlichkeit zu entwickeln, aber nach „Uppers“ zu urteilen, haben sie mehr als genug Talent, um dies zukünftig zu erreichen.

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