Achtung! Vor dem Einlegen der Platte auf die Lautstärke achten. Mir hat es nämlich gerade eben die Gehörgänge zerfetzt. Bedrohlich wie uns die The Experimental Tropic Blues Band den Boogie Woogie auf Speed in die Hüften presst. Nun gut. Nach einer kleinen Pause dringen die ersten Außengeräusche durch meine Ohren hindurch – es kann weitergehen und im Anschluss an das Eröffnungsstück wird dann auch deutlich, worum es eigentlich in den letzten 2:46 Minuten ging: „The Best Burger“. Aha. Im nächsten Stück ist Angst vor einem erneuten Hörsturz jedoch unbegründet. The Experimental Tropic Blues Band , oder wie sich die Herrschaften selbst gerne nennen: „Boogie Snake“, „Dirty Coq“ und „Devil d’Inferno ‚, galoppieren durch den Wilden Westen, trinken groovende Cocktails und mischen den Blues mit einem Schuss Psychobilly, Boogie und Garage-Rock.
Im späteren Verlauf schütten die Belgier ein ganzes Bündel wohlschmeckender Einflüsse über unsere Köpfe und wen wundert diese phantastische Hit-Dichte, wenn niemand geringeres als Jon Spencer selbst bei den Aufnahmen in New York seine magischen Hände anlegte. Eine Old-Style-Platte wollten The Experimental Tropic Blues Band kreieren und zweifelsohne ist genau dieses Bestreben in Erfüllung gegangen. Sie klingen ein wenig nach den Hives und mehr nach den Eagles Of Death Metal – aber keine andere Band verwurschtelt dermaßen ungehemmt die eigenen Einflüsse und spielt den Hörer so dermaßen schwindelig, dass dieser wohl am Ende nicht selten mal kurz in den nächsten Blumentopf kübeln muss. Man nehme als Beispiel den vierten Track ‚ Tetbb Eat Sushi ‚ und achte dabei nicht auf die Minutenanzeige. Kein Mensch würde hier nur einen Song vermuten, kein Mensch würde die Angabe von (nur) 2:24 Minuten vermuten…
Und wenn es der Experimental Tropic Blues Band mal eben in den Kram passt, quietschen Sie eine knappe Minute auf Ihren Gitarren herum. Danach wird mit ‚ Nothing To Prove Part 2 ‚ ordentlich Tempo gebolzt, ein bisschen im Funk der 70er Jahre gewühlt und mit ‚ Fanstasy World ‚ folgt ein lässiger Abschied der „Stage Animals“ aus Belgien. Man sollte auf keinem Fall die kommenden Konzerte der Band verpassen! Auch wenn es dazu einen starken Magen braucht – denn hysterische Ausschweifungen sind bei jeder Show inklusive.
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