Es ist der achte Platz in den UK Charts geworden. ‚ Ignore The Ignorant ‚ verbucht damit den höchsten Einstieg der Cribs seit Bandbestehen. Gratulation. Doch was verspricht uns dieser Trend im Hinblick auf die musikalischen Qualitäten der drei Zwillinge und Ryan Jarman aus Wakefield, England? Nun da ist die Lage nicht mehr ganz so einfach und überschaubar darzustellen, wie die Plätze in den heimischen Charts. Grob gesagt lässt sich bei den Cribs aber eine kontinuirliche Steigerung beobachten und wem die letzte Platte ‚ Men’s Needs, Women’s Need, Whatever ‚ gefallen hat, der wird auch mit dem aktuellen Werk vollste Unterhaltung genießen können. Nichts desto Trotz muss auch weiterhin bei den Cribs klar differenziert werden: Denn selten konnte sich der Hörer so schnell mit einer Band anfreuden und deren Stücke ausnahmslos gut finden, wie man es hier erleben darf. Auf der anderen Seite gibt es natürlich die Leute mit einer deutlichen Ablehnung und der Begründung, eine gutaussehnde und hippe Indie-Rock Band aus England würde im Prinzip vollkommen ausreichen. Selbst die englische Presse entwickelt inzwischen gegenteilige Meinungen, und das muss schon was heißen.
Wie auch immer, die Cribs haben selbstverständlich eine Darseinsberechtigung. Sie sind ehrlich, unkompliziert und es spielt zu keiner Zeit eine Rolle, das es sich hier um drei Brüder handelt mit dem selben Gang, dem gleichen Denken und Handeln. Denn hier zählen andere Eigenschaften wie das leidenschaftliche Feuer hinter den Texten, die Beharrlichkeit, die uneingeschränkte Verpflichtung gegenüber Ihrer Musik und an der Spitze dieser positiven Resonanzen steht der einfache melodische Indie Pop der Cribs. Dieser kombiniert die großen Chöre mit einem verbindlichen rohen Charme, lässt die Stücke frei atmen und entlockt so eine faszinierende Introspektion und Analyse des eigenen Erlebens und Verhaltens. Der Blick ist dabei nicht stets nach Innen gerichtet. Die Cribs sind selbstverständlich weltoffen, legen eine zeitlose Reife an den Tag und werden durch den stetigen Mainstream Erfolg in gewisserweiße für die harte Arbeit dahinter entlohnt. Doch zuviel Lob sollte man nur einer einzigen Band nie aussprechen und daher wenden wir uns nun zu den Schattenseiten von ‚ Ignore The Ignorant ‚.
Und kurz ist die Suche: ‚ Cheat On Me ‚ war die erste Single aus dem vierten Werk und sollte wohl der peinliche Versuch werden, hymnisch das ganz große Ding zu landen. Leider ging der Schuss nach hinten los. Sozusagen ein klassisches Eigentor der besonderen Sorte. Ein wenig störend sind ebenfalls die blumigen Ergänzungen in ‚ Hari Kari ‚ und ‚ Nothing ‚, um nicht zu sagen: Völlig überflüssig. Aber die Kritik ist kurz an dieser Stelle, denn viel mehr an negativen Aspekten können wir den Cribs nicht mehr entlocken. Dafür harmoniert der Indie-Pop des englischen Quartetts schlicht zu gut. Es sind in erster Linie die tiefen Einblicke in sanfte Balladen mit gebrochenen Herzen wie ‚ Save Your Secrets ‚, die Sehnsüchte wecken, die Wut in uns schüren und dabei grenzenlos frei klingen. Es gibt nicht viele Bands, die den berühmten Nagel derart präzise in die Wand klopfen können. Und zu guter Letzt sei noch einmal das vierte Bandmitglied Johnny „Jarman“ Marr erwähnt, der mit seiner Routine für die permanenten Steigerungen innerhalb der Songs sorgen kann. Die Cribs beweisen schlussendlich mit den letzten Takten zu ‚ Stick To Yr Guns ‚: Auch mit dem Erfolg der breiten Masse im Rücken und einer blitzsauberen Produktion, kann gutes in unsere Welt gesetzt werden.
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