The Black Keys – The Big Come Up

Kategorie: Albums, Alternative Rock, Rock

KLANGSTART: Mai 2002

THE BLACK KEYS wollen die Musikwelt nicht auf den Kopf stellen. Sie sind nicht darauf aus, jede Menge Ruhm oder Ehre einzuheimsen. Sie sind nicht einmal auf Geld aus. Sie sind darauf aus, Musik für Menschen und für sich selbst zu spielen und dabei einfach eine gute Zeit zu haben.

Die Gitarren starten mit einer verhaltenden Geste, wandeln noch ein wenig orientierungslos durch die staubtrockenen Wüsten auf der Suche nach dem Blues, die Sandkörner ziehen in der leichten Brise sanft Ihre Kreise – doch ruckartig verändert sich die entspannte Lage in einen aufbrausenden Wirbelsturm. Die Riffs zersprengen die apathischen Anfangssekunden mit tosender Energie schonungslos von der Bildfläche und der strahlend blaue Himmel verdunkelt sich in ein tiefschwarzes Wolkenmeer: Bühne frei für das Debüt der Black Keys aus Akron, Ohio, die auf „The Big Come Up“ keinen Platz für Romantik zulassen.

Doch ganz so schonungslos wie es nun vielleicht klingen mag, sind die Standard-Bar-Blues-Band-Rocker mit Ihrer glatten Interpretationen und Ihrer Verehrung für den Blues dann doch nicht. Sie zaubern ein wenig im Stil der White Stripes, krachende Beats mit scheppernden Rhythmen und sich ständig neu erfindenden Gitarrenlicks. Insgesamt klingen die Black Keys aber bodenständiger und schnörkelloser in Ihrer Ausführung und machen sich diese Eigenschaft in bester Manier zu Nutze. Auch in Ihren Texten bringt das Duo um Sänger Dan Auerbach beispiellos zum Ausdruck: „You stole my heart and damn near drove me mad/I gotta get back home to my mom and dad.“

Es ist schon verblüffend, wie diese Zwei-Mann-Band mit Ihren jungen Jahren die letzten dreißig Jahre Musikgeschichte in dreizehn Songs zum Besten geben kann und die Stimme von Auerbach, dazu wie die eines 60jährigen klingt. Doch hauptsächlich verstecken sich natürlich die frühen Siebziger in den Strophen, die ein regelmäßiges Prickeln in Uns verursachen und es einem noch dazu völlig egal ist, wenn man die Riffs schon mal wo anderes gehört hat – Denn hier klingt sowieso alles anders. Das smooth dahinrockende „Countdown“ zeigt deutlich, dass auch mit etwa zwei Tönen eine Offenbarung gespielt werden kann.

Auch folgen hin und wieder kleine Hip Hop Schnippsel vor den Stücken, wie in „Breaks“ oder dem Schlusstrack „240 Years Before Your Time“ mit dem Hiddensong nach über zwanzig Minuten. Etwas seltsam ist zu guter Letzt noch die merkwürdige Wahl des Beatles-Klassiker „She Said, She Said“. Dennoch spielen die Black Keys ein verdammt ausgereiftes Debütalbum mit „The Big Come Up“ ein und man ahnt es bereits: Die Aufarbeitung der letzten Jahrzehnte Musikgeschichte sind noch lange nicht abgeschlossen.

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn du über diese Links kaufst, erhält MariaStacks eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis gleich.

The Black Keys – The Big Come Up

Jetzt bei JPC kaufen Jetzt bei Amazon kaufen







Annie And The Caldwells – Can’t Lose My (Soul)

Veröffentlicht in


Circuit des Yeux – Halo On The Inside

Veröffentlicht in


Whatever The Weather – Whatever The Weather II

Veröffentlicht in


Kedr Livanskiy – Myrtus Myth

Veröffentlicht in


JENNIE – Ruby

Veröffentlicht in


TOKiMONSTA – Eternal Reverie

Veröffentlicht in


SASAMI – Blood On The Silver Screen

Veröffentlicht in


Marie Davidson – City Of Clowns

Veröffentlicht in


Hope Tala – Hope Handwritten

Veröffentlicht in


Hamilton Leithauser – This Side Of The Island

Veröffentlicht in


Lady Gaga – MAYHEM

Veröffentlicht in


Shygirl – Club Shy Room 2

Veröffentlicht in


BANKS – Off With Her Head

Veröffentlicht in


Matilda Mann – Roxwell

Veröffentlicht in


Panda Bear – Sinister Grift

Veröffentlicht in


Ichiko Aoba – Luminescent Creatures

Veröffentlicht in


Saya Gray – SAYA

Veröffentlicht in


Doves – Constellations For The Lonely

Veröffentlicht in


Tate McRae – So Close To What

Veröffentlicht in