Als Referenzen bei den Temples könnte man spontan die Crocodiles nennen, aber auch The Last Shadow Puppets, Kasabian und The Rascals. Die Temples präsentieren uns im eröffnenden Stück ‚ Shelter Song ‚ ein buntes Potpourie bekannter und bewährter Arrangements, vermischt mit eigenen Ansätzen und einigen genialen Zutaten, die eine gewisse Würze und Schärfe in den Gehörgängen entfachen. ‚ The Golden Throne ‚ ist zum Beispiel so ein Stück, dass völlig ungeniert seine himmlischen Proportionen zur Schau stellt, den Regenbogen in zwei Teile zerbricht und daraufhin inbrünstig mit einem Kamel in die moderne psychedelische Revolution galoppiert. James Bagshaw (Gesang, Gitarre), Tom Warmsley (bass, backing vocals), Sam Toms (Schlagzeug) und Adam Smith (keys) aus Kettering, England, umarmen die herkömmlichen Pop-Melodien und verwandeln diese mit kaleidoskopischen Effekten in eine herrliche Obsession, die auch in den folgenden Songs ‚ Keep In The Dark ‚ und ‚ Mesmerise ‚ nicht Halt macht.
‚ Move With The Season ‚ trägt die spirituelle Kraft der Natur in sich und lässt uns langsam in einen märchenhaften Traumzustand fallen. Es umschmeichelt der geschmackvolle Charme die entspannten Körper, es schwanken die Strukturen durch nostalgische Melodien und finden Ihren Platz schlussendlich zwischen den üblichen 60er Jahre Einflüssen von Beatles und den Byrds. Die Temples machen Ihre Sache dabei ausgesprochen gut, denn die von Sänger James selbst produzierte Platte erstaunt mit einem feinen Gespür für wunderbare Popmelodien und doch ist diese zuckersüße Reise weitestgehend frei von Überraschungen. Man kennt es eben. Der üppige psychedelische Gitarren-Pop hätte im Gesamten noch ein bisschen mehr Abwechslung benötigt, um die ansonsten ausgereiften Arrangements auf gesamter Länge zu verzaubern.
So bleibt es bei der gelegentlich aufblitzenden Genialität, wie im Stück ‚ Colours To Life ‚, welches im Refrain dorch irgendwie kurzzeitig an den ‚ Earth Song ‚ von Michael Jackson erinnert. „That’s paradise, just close your eyes and fly away“ lässt uns Bagshaw im Song ‚ The Guesser ‚ wissen und stampft kurz davor noch in ‚ A Question Isn’t Answered ‚ rüstig durch den walzenden Rhythmus, übersät mit verzerrten Gitarren, die sich als wiederholenden hypnotischen Farbenspiele entpuppen und so die optimale Grundlage für das anschließende ‚ The Guesser ‚ bieten. In solchen Momenten sind die Temples von einer faszinierenden Magie umhüllt und man versteht, weshalb die Gruppe von Kasabian, Johnny Marr, Brett Anderson und sogar den Rolling Stones hoch angesehen wird. Was fehlt sind eben die angesprochenen letzten Details – sollten diese jedoch auf dem zweiten Werk mit einfließen – dann werden sich auch die Temples vor ehrlich verdienten Verehrern nicht mehr retten können.
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