Tegan and Sara – So Jealous

Kategorie: Albums, Pop, Rock

KLANGSTART: September 2004

Es gibt wirklich keinen Grund mehr, warum diese eineiigen Zwillinge von TEGAN AND SARA nicht in die Popwelt aufsteigen sollten.

Man darf wohl ohne schlechtes Gewissen, oder Unkenntnis zurecht behaupten, Tegan and Sara haben die letzten Jahre ordentlich gearbeitet, jedoch nie die Grenzen der Mittelmäßigkeit verlassen können. Dafür schwächelten Sie meist zu sehr auf Albumlänge und ließen den berühmten roten Faden zu oft außer Acht. Doch damit soll jetzt Schluss sein. Tegan and Sara, das kanadische Zwillingsduo, will mit „So Jealous“ die Pfade neu beschreiten und tatsächlich klingt die Platte nach dem ersten Durchlauf ehrgeiziger und lebendiger als Ihr gesamtes Material zuvor. Der Beginn ist denkbar untypisch für den Sound der Beiden und entführt uns in Punk-Folk mit einer hohen Welle an Sensibilität für eingängige Pop-Hooks. Den Anfang gab es zugegebenermaßen bereits auf dem letzten Werk, aber die Richtung dafür, das kopfüber eintauchen in die Glatte und glänzende Oberfläche, ist definitiv hier auf ganzer Bandbreite gegeben. Eindringliche Synthesizer, saubere und helle Gitarren, verspielte Melodien die auch in der Moll-Tonart für sonnige Momente beim Hörer sorgen werden.

Diese musikalische Wandlung ist natürlich keine Offenlegung Ihrer nervösen Emotionalität, sondern viel mehr die Konzentration auf Musikstil und Flair, was eine deutlich höhere Zugänglichkeit empor steigen lässt. Und diese Umstände führen im Umkehrschluss zu einem breiteren Publikum. Aber Unterstellungen wären hier fehl am Platz. Bleiben uns doch schließlich noch die süßen und quietschenden Stimmen von Tegan and Sara erhalten. Ebenfalls finden sich mit „I Bet It Stund“ und „Walking With A Ghost“ die bekannten New-Wave-Synthesizer und Fuzzy-Rock-Rave-Ups wieder, die wie auch der Rest auf „So Jealous“ mit klugen, vielschichtigen und komplexen Songstrukturen umgehen können. Lyrische Themenschwerpunkte sind meist die Verzweiflung in der Liebe wie bei „Take Me Anywhere“ und reichen weiter von langsam bis leicht optimistisch in vielen starken und unvergesslichen Momenten.

Eines der unbestrittenen Highlights dürfte „Speak Slow“ sein, das seine Reize nur bei voller Lautstärke entfalten kann. Es ist ebenfalls sehr optimistisch, unglaublich tanzbar und flott auf den Beinen. Ein Track der mit Sicherheit auch noch in den nächsten Jahren auf diversen Samplern zu sehen und hören sein wird. „So Jealous“ beweist Mut und neue Ideen die auf ganzer Linie funktionieren. Für manche mag die Wandlung zu plötzlich erscheinen, doch spätestens der zweite Durchlauf möge diese Haltung hoffentlich ändern. „Walking With A Ghost“ ist ebenfalls ein potentieller Hitkandidat, deren eingängigen Refrains so schnell nicht mehr aus dem Kopf verschwinden werden. Wir finden: Eine Platte mit kleinen Schwächen, die aber seit Ihrem Debüt schon fast dazugehören, und mindestens dreimal so viel an phantastischen Momenten, denen jeder hier draussen etwas abgewinnen kann – egal wohin das eigene musikalische Interesse auch immer führen mag.

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Tegan and Sara – So Jealous

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