Mit den ersten Klängen aus der Gitarre befinden wir uns als Hörer direkt im Jahr 1985. Kurz darauf versinken wir noch tiefer: jedoch werden hierbei die Jahre uninteressant. Es ist vielmehr eine bedrohliche Tiefe, drückend und progressiv zugleich. Schon sehr lange wurde über dieses Projekt berichtet, besonders in den Genesis- und YES-Foren. Chris Squire und Steve Hackett sind bereits einige Zeit als Solokünstler unterwegs, nun wagen es die alten Musiker im Duett und mit Ihrem angesprochenen Eröffnungsstück wandeln Squackett bereits in Ihrer vollkommen eigenen Welt. Wunderschöne Gitarren-Sounds, üppige Arrangements, eine atemberaubende stilistische Vielfalt und ätherische Gesänge. Dazu gesellen sich so manche Klischees, doch diese sind eine perfekte Abrundung, ergänzen die enganliegenden Harmonien und alles zusammen lässt einen Epos entstehen, ohne übertrieben bombastisch zu wirken. Ein beeindruckender Beginn und auch im zweiten Stück ‚ Tall Ships ‚ hat einem die packende Atmosphäre fest im Griff. Ein lässiger Bass und himmlische Chöre. Der Gesang wurde hier mit einem Effekt versehen, der allerdings nicht ablenkend auf den Song einwirkt, sondern vielmehr diesen auf sehr geschmackvolle Art und Weise unterstützen kann. ‚ Divided Self ‚ beginnt mit klassischen Brit-Pop Elementen und zeigt deutlich die Qualitäten von Hackett als Songwriter. Beide trafen sich übrigens, als Squire an einem Soloalbum arbeitete und Gitarrenparts benötigte. Über vier Jahre dauerte diese Produktion. „Es war wie bei zwei alten Freunden, die Noten und Anekdoten austauschten“, so Hackett über die Kollaboration. Und auch wenn die beiden Herrschaften im Mittelteil ein wenig schwächeln, mit der siebten Nummer ‚ Strom Chaser ‚ ist die Welt wieder in Ordnung. Der Track mobilisiert nochmals die gebündelten Kräfte für düstere Sounds, mächtige Trommeln und wilde Solis. ‚ Storm Chaser ‚ ist schlicht geschrieben, eine ausgewachsene Rock-Musik und eine wahre Tour de Force mit Hackett’s Vibrato und den perfekten Gitarren-Riffs. ‚ A Life Within A Life ‚ ist schlussendlich genau das, was man als Hörer von solch gestandenen Rock-Musikern erwarten würde. Vielleicht ein bisschen kommerziell ausgerichtet, doch das handwerkliche Geschick und die umgesetzten Visionen erzeugen ein Gefühl, welches nur durch echte Leidenschaft entstehen kann.
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