In seinem Heimstudio in Lissabon verwandelte PANDA BEAR mit seinem Bandkollegen von Animal Collective SINISTER GRIFT in etwas, das einem Old-School-Rockensemble ähnelt.
Mit „Sinister Grift“, Panda Bear’s erstem Soloalbum seit fünf Jahren, ist Noah Lennox mit einem weiteren Statement zurückgekehrt, das sich in seinem Katalog gleichermaßen kumulativ und beispiellos anfühlt. Auch die Zusammenarbeit war ein Berührungspunkt. Neben seiner Arbeit mit Animal Collective hat Lennox mit Jamie xx, Bradford Cox von Deerhunter und insbesondere mit Daft Punk zusammengearbeitet. Diese beiden Facetten (Experimentieren und Zusammenarbeit) haben uns zusammen hierher geführt, zu Panda Bear’s achtem Studioalbum. Die Platte ist das erste Mal, dass Lennox mit allen Mitgliedern von Animal Collective außerhalb eines Animal Collective-Projekts oder einer Solo-Platte von Panda Bear zusammengearbeitet hat. Weitere Kollaborateure sind Cindy Lee und Lennox‘ Partnerin Rivka Ravede von Spirit of the Beehive.
Auch thematisch betritt „Sinister Grift“ für seinen Schöpfer Neuland. Wo wir einst die Ode an die Familie schlechthin, „My Girls“, hatten, erkennt der psychedelische Dub-Pop von „Ferry Lady“ die Trennung ausdrücklich an („Thought we’d be friends again, weren’t we saying our vows“). „Left In the Cold“ und „Elegy for Noah Lou“ sind nachdenkliche und ernüchternde Meditationen. Im verspielten Call and Response des Albumauftakts „Praise“ singt Lennox „My heart is best before it breaks“ und im näheren „Defense“ erkennt er sowohl seine frühere als auch seine gegenwärtige Liebe an („Lookin’ to provide this move is dignified“).
„Sinister Grift“ ist wohl Lennox’ unkomplizierteste und geradlinigste Veröffentlichung bis dato. Es verzichtet auf die Electro-Pop-Klanglandschaften von „Panda Bear Meets the Grim Reaper“ aus dem Jahr 2015 und die üppigen, auf Samples basierenden Texturen von „Person Pitch“ und tauscht sie stattdessen gegen den rohen, unmittelbaren Sound eines Old-School-Rock-Ensembles ein – ein Genre, das wie jedes andere, das er erkundet hat, wie angegossen zu ihm passt. „Sinister Grift“ hat am Ende nicht viel Unheimliches an sich, zumindest nicht in der warmen und schimmernden Instrumentierung des Albums. Und dieser unsichere Boden – der Schein im Vergleich zu dem, was unter der Haube steckt – trägt nur zur Mystik und zum Vergnügen von Panda Bear’s Musik bei.
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