Die Absicht ist klar: In den ersten Minuten sollen die treuen und zahlreichen Anhänger von Mando Diao direkt an der Hand gepackt und mitgenommen werden. Zügig und atemlos rennen daher die Herrschaften in ‚ Black Saturday ‚ durch die Rhythmen, ganieren diese mit feinen Synths, kantigen Riffs und der allseits bekannte Stimme von Gustaf Norén. Ein gelungener Auftakt in die siebte Platte und auch das zweite Stück ‚ Rooftop ‚ verblüfft anfänglich mit der ausgesprochenen Wandlungsfähigkeit der Band im Umgang mit neuen Klängen. Dumpfe Beats treffen auf zarte Geigen-Arrangements in schwüler Atmosphäre. Als besonderer Gast ist übrigens die 80er Jahre Keytar-Legende Jan Hammer vertreten, der inzwischen vor allem als Filmmusiker arbeitet. ‚ Money Doesn’t Make You A Man ‚ ist dann die erste Bremse, die sich zwar einigermaßen stimmungsvoll entfalten kann, aber aufgrund der unnötigen Länge gedanklich abschweifen lässt. ‚ Sweet Wet Dreams ‚ könnte dann irgendwie in der nächsten Ausgabe des Fernsehgarten zu hören sein.
Wahrscheinlich wird es auch so kommen. Und weil gerade musikalisch eine Auszeit von Mando Diao festgesetzt wurde, hier ein kurzer Beitrag zum Thema Albumtitel: Als sie 2011 einen gebrauchten Synthesizer der russischen Marke Aelita aus den 70er Jahren geschenkt bekamen, wurde in der Folgezeit nicht nur immer wieder herumexperimentiert, sondern eben auch kurzerhand die neue Platte danach benannt. Dazu hat sich in Bezug auf das Artwork auch der Mut zur Hässlichkeit gesellt. Das folgende ‚ If I Don’t Have You ‚ zieht sich daraufhin wie ein zäher und geschmackloser Kaugummi durch knapp acht Minuten Spielzeit. Immer mit dabei: das ewig nervig quietschende Gefiepe aus dem Synthesizer mit beinahe nahtlosen Übergang zum anschließenden Stück ‚ Baby ‚. Man muss es schlicht so schreiben.
Aber mit Mando Diao geht es auch im Jahr 2014 weiter die Stufen nach unten. Da macht auch das zuhören keinen wirklichen Spaß mehr – selbst wenn mit ‚ Lonley Driver ‚ noch ein wirklich zeitloser Klassiker die Gehörgänge verzaubert. Ein paar Punkte daher für den Mut zur Wandlungsfähigkeit, dem Mut zur Hässlichkeit, der unverwechselbaren Stimme und für drei Songs.
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