So klar die Aussagen von Keith TOTP („Fuck You! I’m Keith Top Of The Pops!“), dem Spross einer Tintenfarbenhersteller-Dynastie, so prompt und direkt der Einstieg im Opener ‚ Girl ‚. Er ist 32 Jahre alt und ein englisches Urgestein. Doch so unmissverständlich manches in den kommenden Minuten auf den Hörer einprasseln mag, seinen Unmut kann Keith auch präziser formulieren und entschied sich am Ende Titel Nummer 6 ‚ I Hate Your Band ‚ als Single auszuwählen. Direkt verhalten ist der Auftakt in die 4:26 Minuten, doch die Rhythmen entwickeln sich rasch, die Strophen nehmen nach jedem Durchlauf weiter an Fahrt auf, die Gitarren bestreiten nach knapp einer Minute eigene Duelle und die restlichen Instrumente brauchen nicht lange, um dieses rüpelhafte Verhalten abzukupfern und nachzuahmen. Schlussendlich wäre der Track in einem rudimentären Haufen versunken, doch die stimmlichen Rufe „I Hate Your Band“ aus dem Hintergrund formieren die Richtung und erinnern an die Gleichgesinnung.
Es ist wahrlich schwer den Melodien keine Beachtung zu schenken und vielleicht liegt es auch ein wenig an den vielen Gastmusikern, die Keith für sein Debüt zusammentrommeln konnte: We Are Scientists, Art Brut, The Blood Arm, Carter USM, Robots In Disguise oder The Indelicates. Doch für den Ausraster in ‚ I Hate Your Band ‚ folgt weniger später mit ‚ What’s On Your Mind ‚ ein akustischer Leckerbissen mit weiblicher Unterstützung, der in sanfter Weichheit gebettet wurde. Alles in ‚ Fuck You! I’m Keith Top Of The Pops ‚ spielt mit einer eingängigen Note, Witz und Charme. Natürlich darf auch die Ironie nicht vergessen werden, Titel wie ‚ Two Of The Beatles Are Dead ‚ und ‚ It’s Slang ‚ erklären sich eigentlich von selbst. Und ‚ Fuck You! I’m Keith Top Of The Pops ‚ verzichtet am Ende ganz auf lyrischen Tiefgang und verleibt sich die Strophe aus dem Titel ein. Doch was braucht der Hörer im Grunde auch mehr zu wissen? “ Fuck You! I’m Keith Top Of The Pops“, heißt es und exakt danach klingt es.
Tolles Debüt, dass einem unschuldigen Pfurz in einem voll besetzten Fahrstuhl sehr nahe kommt. Und wen es stört – wird sich Keith denken – kann ja bei der nächsten Etage aussteigen. Besonders heiter wird es sicherlich auch mit der geplanten Support-Tour für The Blood Arm.
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