James Husband ist ein komischer Name und eigentlich auch nicht sein Richtiger. Im wahren Leben heißt er James Huggins III, veröffentlichte mehrere Alben in Eigenregie, darunter ‚ Now Listen ‚ und ‚ Turning Tires ‚, die er anschließend zu Hause auf CD brannte. Die erste Platte umfasste zwölf Stücke und drei Beatles Klassiker. Danach durfte James mit den Sunlandic Twins auf die Montreal Tour 2005 gehen und ist wohl für die meisten unter uns, als Sänger von Of Montreal bekannt. Die unter anderem den Soundtrack zu der Low-Budget Produktion „Cloverfield“ lieferten. Und nun darf James Husband alias James Huggins, also endlich auf einem Label die neue Platte ‚ A Parallax I ‚ unter die Menschen bringen. Polyvinyl Records nahm sich seiner an und setzte auf dessen Charme, die Mädchenherzen auch weiterhin im Sturm zu erobern. Im Grunde hat sich damit nicht wesentlich viel zu Of Montreal verändert. Er bleibt weiterhin Sänger, Multiinstrumentalist und kreativer Kopf auf seiner dritten Platte. Und so finden sich als unangenehmer Nebeneffekt, auch wieder die gewohnten und wohl unvermeidlichen Aussetzer.
‚ A Grave In The Gravel ‚ kennt unheimlich gut die einzelnen Nervenstränge in unseren Körpern und weiß noch besser, wie man sie am Besten über zwei Minuten malträtieren kann. Abhilfe schaffen dagegen Stücke wie ‚ Window ‚ oder ‚ Take The Train ‚, die uns mit Ihren gelegentlichen Besuchen die Momente auf ‚ A Parallax I ‚ ungemein versüßen. Ebenfalls charmant ist das Gefühl, direkt bei James in den eigenen vier Wänden zu stehen. Die Eigenschaften einer Lo-Fi Platte wurden trotz eines Labels nicht vernachlässigt und zählen zu den geschätzten Kostbarkeiten. Textlich ergründet er diesmal reale Themen wie Schmerz auf ‚ A Grave In The Gravel ‚, Depressionen in ‚ Greyscale ‚ und Desorientierung bei ‚ Driving Around ‚. Das alles verbindet Huggins mit aufrichtigen, ehrlichen wie menschlichen Emotionen. Phaszinierend sind auch die Auseinandersetzungen in Melodie und Gegenmelodie im Stück ‚ No No Baby ‚. Sie ergänzen die Befriedigungen in ‚ Greyscale ‚ und vertiefen diese noch einmal im abschließenden Stück ‚ The Darkness ‚, mit harmonischen, hübsch verzogenen Psychedelia-Einlagen.
Es hätte eine wunderschöne Platten werden können, wären da eben nicht die vielen Hochs und Tiefs in jedem Werk des James Huggins. Da konnten auch die beiden schwedischen Produzenten Tomas Hakava und Johan Stenström nichts ändern. Aber vielleicht ist das genau die maßgeschneiderte Formel für eine erfolgreiche Platte. Denn so unansehnlich manche Stellen auch klingen mögen, irgendwie können sich die Blicke am Ende doch nicht davon trennen und erschließen schlussendlich die unantastbare Erkenntnis: Eine James Huggins Platte gehört nunmal schlicht und ergreifend genau so und nicht anders. Das macht seinen Charme so einzigartig.
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