Young And Restless – Young And Restless

Kategorie: Albums, Indie Rock

KLANGSTART: Februar 2007

Hölle, ein Begriff der in vielen Religionen die herrschende eschatologische Vorstellung von der jenseitigen Unterwelt bezeichnet. Ein Ort oder Zustand der Qual und Aufenthaltsort der Dämonen, an den Unbekehrte oder Übeltäter gelangen. So in etwa sehen noch immer viele die Hölle nach dem Tod, selbst im Hortus Deliciarum, die nachweislich von der ersten Frau geschriebene Enzyklopädie um 1180, wäre wohl ohne den Begriff „Young & Restless“ nicht ausgekommen, hätte es Sie damals schon gegeben. Nun gut vielleicht schon, als Unterhalter des Leibhaftigen wäre die Werbetrommel für die Unterwelt mächtig in Schwung geraten und hätte mit Sicherheit hier und da für steigenden Zuwachs gesorgt. Somit betrachtet man dort ein ganz anderes Bild als an der Erdoberfläche, Canberra in Australien ist Entstehungsort der Vier Bandmitglieder rund um Sängerin Karina Utomo. Natürlich haben Sie so wenig mit der Hölle zu tun wie wir mit dreißig Grad im Dezember, aber der Sound muss einfach direkt von da unten aus dem lodernden Flammenmeer stammen.

Zu authentisch die Vorstellung, eine große Bühne zu sehen auf der gerade Young & Restless Ihre erste Single ‚ Satan ‚ vor unzähligen Untoten zum Besten geben. Dabei gibt es Sie erst seit 2005 und konnten bereits in Ihrem Heimatland für mächtig Wirbel. Sie klingen wie ein Mix aus Be Your Own PET, Yeah Yeah Yeahs und den Test Icycles, letztere gibt es ja leider nicht mehr. Nur gut das eine neue Band ins Leben gerufen wurde, die es versteht alle Eigenschaften der oben genannten auf perfekte Art und Weiße in Ihre Songs einfließen zu lassen und daraus komplett was Neues entstehen zu lassen. Opener auf ‚ Young & Restless ‚ ist ‚ Need A Hit ‚ und sorgt erstmal dafür, dass sämtliche Sitzpinkler und Warmduscher aus den Reihen gefegt werden. Es wird sogleich ein wenig luftiger um einen herum, aber das soll nicht stören, denn stillhalten wird man sich bei dieser kommenden Ladung an geballtem Punk-Rock sowieso nicht. Über die tatsächliche Bedeutung der Songs, mit Ausnahme von ‚ Satan ‚ (darf als eine Veraschung der beiden Genres in alternativer Musik gesehen werden – Hardcore und Dance), weiß man leider ebenso wenig, wie das Problem zu lösen sein wird über eine halbe Stunde dieses Höllentempo mitzugehen. Selbst die Band meinte in einem früheren Interview, sie könnten selber gerade mal zwanzig Minuten dieser harten Gangart folgen bevor sie Ihren eigenen Liveshows Tribut zollen müsste. Mal sehen wie Young & Restless dies nun bei einer Platte von knappen 35 Minuten bewerkstelligen.

Immerhin müssen Sie fast all Ihre Songs spielen, so viel gebündelte Qualität findet sich wahrlich nur noch sehr selten. Speed-Metal küsst Hardcore, dieser geht fremd mit tanzbarem Indie-Rock der Extraklasse. Doch schnell wird auch diese Liebschaft langweilig und wechselt deshalb zu Drum and Bass. Man sieht die Genres treiben es auf dem Debüt wild, hemmungslos und am liebsten zu Dritt. Es kann einem einfach nicht langweilig werden, es klingt wie Be Your Own PET, für alle die es ein oder zwei Spuren härter brauchen. Da werden die Gitarren stranguliert, die Stimmbänder bis zum Anschlag missbraucht und reihenweise Trommelfelle zum Teufel geschickt. Der zweiten Track ‚ I Pointed At You And You Burst Into Flames ‚ steht sinnbildlich für das Fegefeuer, nur ohne die erhoffte heiligmachende Gnade, nein hier geht es vielmehr auf direktem Wege in die Hölle hinab. ‚ Kapow! ‚ mustert  erst argwöhnisch bevor es einen fest an der Hand packt und peitschend durch die Irrwege der Unterwelt treibt. Dirnen an jeder Ecke, lustvoll und vollbusig vollführen Sie zu ‚ One Minute Deal ‚ qualvoll schnelle Bewegungen während Ihre gezeichneten und verstümmelten Körper verstörende Schatten an die Wände werfen.

Es gibt keine Ruhe, keinen Frieden, kein Licht nur ‚ Satan ‚, das einen endgültig bis in die Tiefen der Böshaftigkeit eindringen lässt. Teuflische Dämonenwesen blicken mit Ihren blutunterlaufenen Augen gierig aus der Dunkelheit auf einen herab, während Sie im Takt zu ‚ Here It Comes ‚ die Gitarren auf Hochtouren bringen. Schnelle Riffs sind des öfteren zu hören und zeichnen die Band im wesentlichen aus, dazu gesellen sich Tempowechsel in sämtlichen Situationen. Der Rythmus wird auch gerne mal während den Songs schwindelig gespielt und dürfte mehr als froh sein, wenn der letzte Song ‚ Testestrogen ‚ mit einem kleinen Tusch zu Ende geht. Die Türen zur Unterwelt sind somit wieder fürs erste geschlossen und bleiben das auch, bis Young & Restless in hoffentlich naher Zukunft mit der zweiten Platte anklopfen werden.

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Young And Restless – Young And Restless

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