Warmduscher – Tainted Lunch

Kategorie: Albums, Indie Rock

KLANGSTART: November 2019

Clams Baker und seine Crew haben mit „Tainted Lunch“ wieder eine absolut grässliche Platte im Schlepptau und erstmal über uns ausgeschüttet, fühlt es sich wie ein chaotischer Säuretrip an. Das erste Album von Warmduscher erschien vor fast einem halben Jahrzehnt und wurde von Mutado Pintado und Saul Adamczewski nach einem improvisierten Auftritt im Queen’s Head in Brixton konzipiert und hergestellt. Nach weiteren drei Jahren wurde uns „Whale City“ vorgestellt. In all ihrer glänzenden, hochkarätigen Pracht bewegte sich die Gruppe in eine konventionellere Richtung (nur aus Sicht der Gruppe). Unermüdliche weltweite Tourneen und ein rotierendes Aufgebot von Bandkollegen haben Warmduscher zu einer rettenden Gnade in einem kargen Land der Indie-Deponien gemacht.

 

„Tainted Lunch“ ist eine Fortsetzung des Sounds und Stils von „Whale City“. Das eröffnende Stück „Rules of The Game“ mit Iggy Pop, der das Album kratzig willkommen heißt, ist ein knurrender Überfall und man will in diesem Moment eigentlich nirgendwo anders sein. „Midnight Dipper“ und „Disco Peanuts“ sind die führenden Singles des Albums: Ersteres mit einem Video, das die Band als Leichen zeigt, während der Song das Heavy-Metal-Thema des Videos kontrastiert. Letzteres lässt Onkel Sleepover in einem plastischen Stop-Motion-Stil wieder auferstehen. In einem schmutzigen Nachtclub, in dem Drogen, Sex und Folter beim Eintritt gewährt werden. „Disco Peanuts“ ist ein erotisches Non-Stop-Kabarett.

Warmduscher sind lächerlich. Sie haben „skurrile“ Pseudonyme wie „Mr. Salt Fingers Lovecraft“ und ihre Songs sind voller Tiergeräusche und Sexgeräusche. An der Oberfläche könnten wir sie genauso gut abschreiben wie die Bloodhound Gang, in der trotz der karikaturistischen Elemente die beste Arbeit im Zusammenspiel von Begierde und oberflächlichem Vergnügen lag. Aber auch wenn „Tainted Lunch“ nichts Neues auf den Tisch bringt, sondern lediglich die unwiderstehliche Freude aus dem letzten Album aufwärmt, so war „Whale City“ zweifelsohne eines der besten Alben 2018. Das Mittagessen vom letzten Jahr wurde hier mit einem vergoldeten Aroma neu konzipiert.

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