Chrystia Cabrals drittes Album als SPELLLING führt ihren bezaubernden, genreverwischenden Sound in eine organischere Richtung und behält gleichzeitig die magischen, fantasie-inspirierten Themen bei, die ihre vorherigen Veröffentlichungen auszeichneten.
Cabral, eine selbsternannte Mystikerin, verbringt einen Großteil des neuen Albums damit, von der Natur verführt zu werden. Es bleibt ein Faden von Seltsamkeiten, der sich von kleinen Kinderreimen auf das köstlich seltsame „Emperor with an Egg“ oder geradezu Hexerei auf „Magic Wand“ erstreckt. Die Elektronik ist nicht ganz weg, aber jetzt ergänzen sie üppige Barock-Arrangements mit verheerender Wirkung; „Awaken“ ist einer der schwierigeren Momente, die man festhalten kann, da er den Sound von Joanna Newsom aufnimmt, der über einem psychedelischen R&B-Stück schwebt, das speziell für die Bühne geschrieben wurde. „Queen of Wands“ ist ein bedrohliches Instrumental und bietet eine weitere Art von Veränderung, die kammerinspirierte Eröffnung tritt in dunklere, treibende Elektronik.
Aber es gibt hier diesen einen Song, der wirklich Cabral’s Höhepunkt darstellt. „Boys at School“ ist eine siebenminütige Ballade, die sich zu einem heftigen Höhepunkt der Verzweiflung entwickelt. Es beginnt mit Piano und Synths und bereitet die Bühne für eine Geschichte von junger Liebe und Misshandlung aus. “I hate the boys at school / They never play the rules / The body is the law“ singt Cabral und zeichnet jedes Wort mit einem gehauchten Melodram aus, das für jede Geschichte mit Teenager Herzschmerz geeignet scheint. Worum es in dem Song genau geht, bleibt außer Reichweite. Während „Boys At School“ Traumata und sexuelle Gewalt suggeriert, gibt es keinen Moment, das Thema in eine feste Form zu pressen.
Dies ist vielleicht das einzige Manko von „The Turning Wheel“; durchweg vage Texte schaffen eine Distanz zwischen dem Hörer und Cabral, wo wir eigentlich in ihre Seele blicken sollten. Manche werden auch ihre Gesänge gelegentlich auf der falschen Seite von skurril/extravagant einordnen und es gibt Momente, die nicht ganz so gut funktioniert wie anderswo. Trotzdem ist dies unbestreitbar ihr bisher bestes Werk und zeigt deutlich ihr beeindruckendes Wachstum als Künstlerin.
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