Aus all den Post-Punk und New Wave inspirierten Bands aus dem Vereinten Königreich sind die Rakes die nächste Band moderner Zusammenführung der alten mit den Neuen Stilen. Sie schreiben die Geschichte von The Clash oder den Strangles fort und mischen Teile Ihrer Kollegen wie Maximo Park oder Bloc Party mit rein, zaubern daraus einen leicht verdaulichen Mix und erstellen mit diesen direkten Sounds eine Plattform für Ihre Persönlichkeit und Lyrics. The Rakes sind zwar am Ende nur eindeutige Mittelklasse, spielen aber auf amüsante und intelligente Weiße Ihren Stiefel runter. Einen Bogen innerhalb der Songs sowie einen Hang zum künstlerischen wie Art Brut besitzen sie ebenso wenig wie das lallende und betrunkene Auftreten der Libertines und doch ziehen einen die Rakes in ‚ Capture/Release ‚ mit spürbarer Leichtigkeit in Ihre kleine Welt. Denn mit viel Spielfreude, witzigen Lyrics und eingängigen Gitarrenriffs schaffen es die vier Londoner mit wenig Aufwand zumindest eine hohe Konstante reinzubringen, die nach all den Veröffentlichungen der letzten Monate auf der Insel dennoch für mindestens vierzig Minuten Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Denn schon der Opener ‚ Strasbourg ‚ zeigt mit seinen treibenden Riffs wo der Weg hinführt. ‚ Retreat ‚ bringt mit seinen Hooks und den klaustrophobischen Refrain „Walk home/ Come home/ Retreat/ To sleep/ Hook up again/ This time next week“ die Sache auf den Punkt, während ‚ 22 Grand Job ‚ die monotone Arbeitswelt in eingefärchten Bürozellen zur Veränderung aufruft. Die Mitte von ‚ Capture/Release ‚ wird drängender, die Gitarren aggressiver und der Ton rauer. Ausnahme stellt hier ‚ Binary Love ‚ dar, dass sehr ruhige und nachdenkliche vier Minuten Stück stellt einen interessanten Kontrast zum Rest der Songs auf, die streckenweiße sich oftmals in Ihrer Struktur gleichen. Der Unterschied zu Franz Ferdinand, den Kaiser Chiefs oder den Futureheads ist das Laufen lassen der Melodien. Selten wird da mal ernsthaft während den Songs umgedacht, wenn den Rakes was gutes widerfahren ist, dann diese Eigenschaft. Viel zu oft muss man sich insgeheim ärgern das tanzbare Strophen über den Haufen geworfen werden nur um beim Hörer bei Stange halten zu können.
Die Rakes dagegen machen es einfach, sie zeigen dem Hörer von Anfang an was Ihn erwartet, entweder man geht mit oder lässt es bleiben. Unkompliziert gestaltet sich auch die Schlussoffensive mit ‚ Terror! ‚ und ‚ Work Work Work ‚, wobei letzteres mit einem sehr sonnigen Gemüt für ein wunderschönes Schlusshighlight auf ‚ Capture/Release ‚ sorgen kann. Gut gelaunt endet nach vier Minuten auch dieses Stück und den Rakes ist dann doch noch ein kleines Wunder gelungen. Der große Aha Effekt wird natürlich nicht eintreten aber zumindest schaffen es die vier Engländer ohne nennenswerte Ausfälle und einer starken Stimme sich letztendlich vom Rest der Szene abzuheben.
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