Bezieht man die Wissenschaft an dieser Stelle mit ein, wird es für einen selbst natürlich unmöglich bei dem Namen Summer Camp nicht an die 80er Jahre zu denken. Die Band, deren Augen Unschuld und Romantik ausstrahlen. Die erste Liebe und erste große Enttäuschung zugleich. Summer Camp erzählen viel in Ihren Liedern und stellen sich damit selbst ein musikalisches Äquivalent zu einem lange verschollenen Hughes-Film aus den 80ern. “I was searching for, I was hurting for, someone just like you, now I found you“, singen sie in Ihrem gleichnamigen Stück, während jede Silbe einzeln betont wird. Dazu gesellen sich eingängige Refrains, donnernde Trommeln und auch vom Einsatz des weiblichen und männlichen Gesangs wird nicht selten Gebrauch genommen. Das Album klingt sommerlich und ist selbst voller Sonnenschein, wohl passend zum fiktionalen Ort Condale, der auch im Titel Ihres Debüts enthalten ist und beginnt mit dem tadellosen Synthie-Pop Stück ‚ Better Off Without You ‚.
Es schafft die Voraussetzungen für unterhaltsame Minuten im weiteren Verlauf, wenngleich sich die Songs in zwei Arten unterteilen: Die meisten gestalten sich wie das Eröffnungsstück, sind randvoll mit Eingängigkeit, Nostalgie und mitsingenden Passagen. Ein paar andere jedoch, ertränken sich in Unschärfe, schieben Ihre unförmigen Figuren vom tanzbaren Rock in das befremdliche Disko Gebiet. Songs wie ‚ I Want You ‚, ‚ Nobody Knows You ‚ und ‚ Done Forever ‚ sind zwar sicherlich gut produziert und werden Ihre Fans finden – passen allerdings nicht zum Rest des Albums und das in erster Linie, weil hier der Spaß vergessen wurde. Andere Tracks wie ein ‚ Losing My Mind ‚ klingen überraschend unheimlich, erforschen neue Gedanken und Gefühle mit einer positiv nostalgischen Neigung. Am Ende darf unverblümt geschrieben werden, Summer Camp zelebrieren eine offenkundige Hommage an die klassische 80er Jahre Pop-Musik.
Aber zu dessen Verteidigung: Das alles passiert sowohl inspirierend wie auch mit modernen Grundtönen. Nur die Veröffentlichung hätte man um ein paar Monate früher ansetzen müssen. Denn diese bittersüßen und unwiderstehlich eingängigen Popsongs klingen nun hier im November doch ein wenig verkühlt…
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