Mit ‚ Sebastian ‚ schweben Reptar auf einer Wolke verspielter Synthesizer durch die Lüfte, bevor diese in einer vollmundigen Afro-Pop-Hymne explodiert. Spätestens nach dem zweiten Stück ‚ Please Don’t Kill Me ‚ lassen sich eindeutige Anleihen zu Vampire Weekend entdecken. Ansteckende Melodien laden zum Tanzen ein, die milde und interessante Stimme windet sich durch glitzernde Rhythmen und hinterlässt in den ersten Minuten ein organisches und wohlwollendes Gefühl im Hörer zurück. Doch leider verfliegen diese stimmungsvollen Momente ab Mitte der ersten Hälfte und ‚ Body Faucet ‚ wirkt plötzlich sehr steril, voller schläfriger und vertrauter Requisiten. Produziert wurde die von Ben Allen (Animal Collective, Gnarls Barkley, Bombay Bicycle Club) und ist der Nachfolger Ihrer aufregenden Debüt Ep ‚ Oblangle Fizz Y’all ‚ aus dem letzten Jahr. Und in jedem Fall lobenswert ist dabei die Tatsache, dass Reptar darauf verzichtet haben diese Songs in das Debütalbum zu integrieren.
So erleben wir zwölf neue Songs mit durchaus viel Potential. ‚ Houseboat Babies ‚ ist wundervoll anzuhören, von Sonnenstrahlen beschossen tänzeln die Melodien erneut mit aufgeladenen Energien durch aufgeweckte Synthies und gegen Ende der Nummer machen Reptar dann auch das einzig richtige: diese phantastischen Harmonien einfach laufen zu lassen. Während ‚ Houseboat Babies ‚ kann es nichts schöneres auf dieser Welt geben. Vollkommen ausgeschlossen. Wer trotzdem Angst davor hat etwas in dieser Zeit zu verpassen – Ryan Engelberger (bass), William Kennedy (Keyboard), Andrew McFarland (Schlagzeug), Graham Ulicny (Gitarre, Gesang) und Poof Daunghty (percussion, Keyboard) lassen in regelmäßigen Abständen die Gelegenheit zu, anderen Dingen nachzugehen. Dem hohen Niveau Ihrer EP müssen Reptar nun Tribut zollen und so bleibt es meistens bei ausgezeichneten Ansätzen, wie zum Beispiel im Stück ‚ Natural Bridge ‚, das als Bob Marley Version beginnt und sich ziemlich ansatzlos in eine 60er Jahre Surf-Pop Nummer verwandelt.
Danach folgen übermäßig viele elektronische Spielereien und wenig zielführende Kreativität. Der erste direkte Ausfall ist dann ‚ Ghost Bike ‚, während wir uns im nächsten Stück ‚ New House ‚ plötzlich in einer frenetischen Weihnachts-Hymne befinden. Das ist so abgefahren, man kann eigentlich darüber nur schmunzeln und ebenso stürmisch mit dem Kopf zu den Handclaps mitwippen. ‚ Sweet Sipping Soda ‚ ist eine minimalistische und griffige Tanz-Nummer, die nochmals eines verdeutlicht: Nichts von der obenstehenden Kritik ist wirklich wichtig. Das Wichtigste bei ‚ Body Faucet ‚ ist zu tanzen. Und mehr lässt sich aus dem Debüt abschließend auch nicht herausholen.
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