Vier lange Jahre harrten die Stücke der Krefelder Band von Oh, Napoleon in Schubladen aus und mussten auf diesen einen bestimmten Tag warten: der 24. Juni 2011versprach den Songs die Freiheit und beantwortete uns die Frage nach der Dauer dieser Gefangenschaft. Es sollte uns schließlich der Albumtitel erklären: ‚ Yearbook ‚ stellt das Abschlussbuch der letzten vier Jahre dar. Der Anfangspunkt wurde auf einer Party in Krefeld in den Boden gemalt und nach den ersten Songs, der gesanglichen Verstärkung in Form einer alten Freundin, war am Ende auch das letzte fehlende Element gefunden. Nun präsentieren uns Oh, Napoleon gleich im Opener ‚ Save Me ‚ Ihre gezogenen Lehren aus der Vergangenheit und schmeicheln mit anschmiegsamen Strukturen, poppigen Melodien und klaren Arrangements – geschmückt werden die Songs durch eine saubere und aufgeräumte Produktion. Generell ist es beim Opener, wie auch im späteren Verlauf, kein großes Ding was uns Oh, Napoleon hier auftischen.
Und würde das Quintett nicht bereits seit fünf Jahren einiges an Aufmerksamkeit für sich beanspruchen und würde es nun nicht bei einem Major-Label unter Vertrag stehen – die Melodien auf ‚ Yearbook ‚ hätten wohl niemals das empfangene Licht der breiten Öffentlichkeit erreicht. Aber wie zu lesen, Möglichkeiten des „würde“ und „hätte“ haben bei der Band aus Krefeld zurecht keine Anwesenheitsberechtigung. Ihre Melodien beginnen zwar tatsächlich sehr harmlos und schlummern ohne jemanden stören zu wollen in Ihrer eigenen kleinen Welt, doch hat man diese erstmal für sich entdeckt, lassen sich diese vermeintlich harmlosen Songs wie ‚ Save Me ‚ und ‚ I Don’t Mind ‚ nicht mehr aus den eigenen Gedanken entfernen. Natürlich ist auf ‚ Yearbook ‚ nicht alles eine charmante Angelegenheit mit hohem Pop-Appeal.
Manchmal fehlt den Songs ein wenig die Linie und es scheint, als hätte sich die Band auf den eigenen Klangflächen Ihrer Instrumente verloren. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Oh, Napoleon haben ein dichtes und verschmelzendes Pop-Album geschaffen, welches keine Leere übrig lässt, sondern nur gute Gefühle. Und weil wir schlussendlich alles über die Band wissen möchten, hier noch die Aufklärung von Maximilian Frieling über den Bandnahmen: „Ich bin in Ohio geboren, in Columbus. Das liegt direkt an einer Kleinstadt, die Napoleon heißt. Wir waren natürlich auf Bandnamensuche, weil der alte Name zu sperrig war. Wir alle fanden Napoleon auf Anhieb gut. Man kann sich natürlich nicht einfach Napoleon nennen und deswegen kamen wir darauf, dass wir das Kürzel von Ohio noch davor setzen, also das „Oh“ für Ohio“.
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