GUS DAPPERTON zieht uns bei seinem zweiten Album ORCA in eine neue Richtung und offenbart in seiner bisher transparentesten und ehrlichsten Arbeit starke Themen.
Das neue Album „Orca“ von Gus Dapperton beginnt mit der schmissigen, optimistischen und sofort ansteckenden Melodie von „Bottle Opener“ und erinnert stark an Dapperton’s Debütalbum „Where Polly People Go to Read“, dessen Refrain subtil von Hintergrundgesängen durchtränkt ist. Die Texte geben diesem Album jedoch einen sofortigen Vorteil gegenüber Dapperton’s früheren Werken: “you never let them get to you / I always let them get to me / I don’t know if I’ll last until tomorrow / it’s such an arduous test to always bottle it up.” Die Melancholie, die sich in den Texten versteckt, zusammen mit dem anspielenden Titel „Bottle Opener“ repräsentiert Dapperton, der scheinbar endlich den Korken unterdrückter Gefühle entfernen konnte.
„First Aid“ beginnt mit akustischen Gitarren und fließenden Melodien, die ebenfalls aus Dapperton’s früheren Songs bekannt sind, öffnet sich jedoch zu einer treibenden Basslinie und einem stärkeren Trommeln und drängt an einen Ort, der weniger verträumt und qualvoll ist. „Post Humorous“ ist ähnlich und ersetzt die Synth-Akzente von „Where Polly People Go to Read“ durch hell überlappende Gitarren und Wände aus geschichteten Gesangsharmonien. Die punkigen Ausbrüche von „Grim“ erreichen für einen Künstler, der für sein normalerweise benommenes und gedämpftes Auftreten bekannt ist, ein neues Maß an Aggression.
„Orca“ wurde geschrieben, als Dapperton auf Tour war, und die meisten Songs enthalten Hinweise auf die Monotonie und Isolation, die aus Wochen oder Monaten stammen, die außerhalb der Stabilität des Zuhauses verbracht wurden. Dies zeigt sich sowohl in der relativ angstvollen Energie der zuvor erwähnten Songs als auch in der schwebenden, traumhaften Traurigkeit von „Antidote“. Den meisten Songs auf dem Album fehlt jedoch die Anziehungskraft dieser genannten Songs, deren sparsame, sich wiederholende Strukturen ziellos wie im freien Fall befinden. Zum Abschluss der treffend betitelten Akustik-Pop-Ballade gehört „Swan Song“ nochmals zu den süßesten Songs des Albums.
Es bleibt wirklich schwer vorherzusagen, wohin Gus Dapperton nach diesem zweiten Album gehen wird.
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