FRIGHTENED RABBIT aus Glasgow sind längst überfällig, einen Durchbruch näher an der Heimat zu erreichen, und vielleicht wird PEDESTRIAN VERSE ihn liefern.
Über das neue Album „Pedestrian Verse“ erzählte Sänger Scott Hutchison der Frightened Rabbit’s: “Der Titel ist dem Text eines Songs auf “State Hospital” entnommen. Ich hatte das Gefühl, dass das gut passen würde. Das ist ein Titel mit genug Deutungsmöglichkeiten, um offen für Interpretationen zu bleiben.“ Aufgewachsen in Selkirk, Schottland, war Scott ein schüchterner Junge. Den Namen zu seiner Band übernahm er übrigens von seiner Mutter, die Ihn damals liebevoll „her frightened rabbit“ nannte. Jahre später wurde aus dem schüchternen Kind ein junger Mann, der begann Songs zu schreiben, zu singen und diese auch zu leben. Letztlich entstand aus Ihm, zwei Gitarristen, einem Bassisten und seinem Bruder am Schlagzeug eine bedeutsame Gruppe, die nun bereits das vierte Album veröffentlicht. Wie auf vielen Platten, findet sich auch hier der berühmte rote Faden wieder. Im Fall der Frightened Rabbits spinnt sich der Faden um den schüchternen Jungen Scott.
Seine chronische Tendenz zur Flucht aus Beziehungen, die Flucht vor der Vergangenheit, die Ihn trotz der vielen Jahre ein jedes Mal wieder nach dem Leeren unzähliger Whisky-Gläser am Boden des Glases einfängt. „I’m that dickhead in the kitchen, giving wine to your best girl’s glass,“ Hutchison atmet dabei duch ein nasales Falsett, über Ihm thront das schwere Klavier, daneben dahinsickernde Gitarren und pochende Felle. „Man, he breeds although he shouldn’t/ Breeding just because he comes/ Acts the father for a minute/ Until the worst instincts return,“ singt er mit zitternder Stimme. Eine anregende Reise erwartet den Hörer im wunderschönen Pop-Song „Backyard Skulls“, charmante Klanglandschaften und scharfzüngige Gesänge in „Holy“ – dazu der allmächtige Ohrwurm-Refrain, „stop acting so holy – you know I’m full of holes.”
Ein unumstößliches Brett auf den diesjährigen Festivalbühnen. Ehrgeizige Maßstäbe setzt sich dagegen Scott Hutchison im folgenden Stück „The Woodpile“. Denn plötzlich ist er da: ein lebensbejahender Unterton, “Won’t you come and break down this door?” fleht er und fügt mit hoffender Stimme hinzu: “come find me now, where I hide/ and we’ll speak in our secret tongues.” Ein zutiefst menschliches Bedürfnis nach Verständnis. Der Frightened Rabbit hat sie für den Augenblick gefunden. Die musikalischen Spuren bleiben übrigens weiterhin bestehen, Hutchison biegt sich erneut über seinen schottischen Akzent und bewahrt damit den typischen Sound der Band. Überhaupt finden sich daneben verdammt viele eingängige Refrains wieder. „Wir haben gelernt, wie man Songs komplett entwickeln und realisieren kann. Ich denke das Resultat ist das stärkste und interessanteste Album, das wir bis zum heutigen Tag gemacht haben.” Damit mag er gar nicht so unrecht haben, denn die neuen Songs heben das Quintett und Ihre Kunst definitiv auf ein neues Level.
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