‚ Reservoir ‚ ist das Debütalbum der in London lebenden Fanfarlo. Aufgenommen wurde die Platte im Oktober/November 2008 in den Tarquin Studios, Connecticut, USA. Produziert von Peter Katis (The National, Interpol) enthält ‚ Reservoir ‚ natürlich auch die beiden Singles ‚ Fire Escape ‚ und ‚ Harold T. Wilkins, Or How To Wait For A Very Long Time ‚. Beide Titel erschienen bereits auf einzelnen EPs. Für das Albumcover dürfen sich Fanfarlo beim Sänger Jón Þór Birgisson von Sigur Rós bedanken, der wiederum die Schwester vom tschechischen Photographer Jan Saudek kannte. Die Band wählte dieses Cover da eines der beiden Mädchen die kleine Schwester von Jón Þór Birgisson ist, sie hört auf den Namen Sigurrós und ist somit auch Namensvetter der Band Sigur Rós. Ja es sind wahrlich keine handelsüblichen Informationen aus den dunklen Kämmerchen. Doch wie sich hier bereits leise andeuten kann, finden sich selbst abseits der Songs unzählige Details, liebliche Spielereien und eine durchdachte Planung, die dem Zufall ein Verbotsschild um den Hals hängte. Zum Glück spiegeln die elf Stücke diese Umstände nicht wieder und zeigen eine nachdenklich wie beschwingte Atmosphäre zwischen steigenden Geigen, traurigen Gitarren, Piano Hymnen und einer umfangreichen Sammlung verschiedenster Instrumente.
Das Album eröffnet mit der perfekten Absichtserklärung in ‚ I’m A Pilot ‚ und den kräftigen wie zuversichtlichen Fußstapfen in träumerischer Idylle. ‚ Reservoir ‚ fühlt sich wie das Segelfliegen in klimatischen Höhen mit heiklen Abstiegen in emotionale Tiefen an. Auch der zweite Song ‚ Ghosts ‚ treibt die Philosophie weiter durch eine herrlich einfache Ballade und fegt in ‚ Luna ‚ durch das erste Highlight hindurch. Kompromisslos und direkt eröffnet es dem Sound von Fanfarlo wieder neue Gebiete, Abhänge verändern sich, Abstiege gehen leichter von der Hand, die Gipfel wirken noch prächtiger und gebieterischer vor dem strahlenden Himmel. ‚ Fire Escape ‚ zeigt uns dagegen auch die Seite hinter dem Gipfel. Der Blick gleitet in die Tiefen und haftet sich an Reiter, die wie Helden in den Sonnuntergang galoppieren. Fanfarlo befinden sich dabei immer zwischen düsteren Arcade Fire Art-Rock und Beirut’s pastoralen Folk mit der angesprochenen Vielzahl Ihrer Instrumente: Akkordeon, Klarinette, Glockenspiel, Säge, Saxophon, Trompete und Violine inklusive Gitarre, Bass und Schlagzeug.
Sensibel und mit einer ungeheuern Individualität zeigen uns Fanfarlo die Welt aus einem anderen Blickwinkel und glänzen dabei besonders in Momente wie zu ‚ The Walls Are Coming Down ‚. Aber auch der Rest auf ‚ Reservoir ‚ überzeugt mit viel Inspiration, einer unablässigen und sanften Pflege in ungezügelter Leidenschaft. Verletzlich erklingen die Takte zu ‚ If It Is Growing ‚, die schließlich an das nächste Highlight ‚ Harold T. Wilkins, Or How To Wait For A Very Long Time ‚ übergeben. Ein Stück zwischen süßen Spiel der Gitarren und treibenden Refrains. Traumhaft schön geht es weiter mit dem ruhigen ‚ Finish Line ‚ und findet sein endgültiges Ende in dem abschließenden ‚ Good Morning Midnight ‚. ‚ Reservoir ‚ glänzt von Anfang bis Ende. Dabei gehen die Songs durch unzählige Höhen, blicken dabei auf reflektierende Tiefen und mit ein bisschen Glück ist das nur der Anfang einer langen und illustren Karriere der jungen Herrschaften von Fanfarlo.
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